Tourismus

Taucher dürfen zu Wracks aus der Antike

In der Ägäis dürfen Taucher in Zukunft Tauchgänge zu drei ausgewählten Wracks aus der Antike unternehmen. Das berichtet die Tagesschau auf ihrer Homepage. Die Wracks liegen in der Nähe von Volos (Βόλος).

Scherben von Amphoren auf dem Meeresgrund
(Bildquelle: tagesschau.de)

Seit Menschen in Griechenland wohnen, fahren sie zur See. Leider kam es seit dem auch immer wieder zu Unglücken, so dass auf dem Boden des Mittelmeers rund um Griechenland sehr, sehr viele Schiffswracks aus allen Zeiten liegen.

Es ist aber nicht so, dass Taucher einfach so zu Wracks aus der Antike hinabsteigen und sie besuchen dürfen. Gerade die Vielzahl antiker Relikte auf dem Meeresboden war der Grund, aus dem es lange verboten war, als Zivilist mit Druckluft in Griechenland zu tauchen. Sporttauchen ist in Griechenland erst seit 2006 erlaubt und mit vielen Einschränkungen verbunden.

Aber der griechische Staat hat erkannt, dass die vielen wunderschönen Tauchspots in Griechenland Touristen anlocken. Das gilt auch für Wracks aus der Antike. Unter strengen Auflagen hat man seit 2019 das Wrack eines antiken Frachters besuchen, der nach Hochrechnungen eine Ladung von 126 Tonnen hatte. Zumeist waren das Amphoren, deren Reste heute noch auf dem Meeresgrund liegen.

So kannst Du zu den Wracks aus der Antike tauchen

Die drei Wracks liegen im Pagasitischen Golf, der sich vor der Hafenstadt Volos erstreckt. Dort musst Du zunächst also erst einmal hin.

Der Hafen von Volos 2023 - Foto von Monika Hochscheid
Der Hafen von Volos 2023
(Foto: Monika Hochscheid)

Es ist nicht erlaubt, „einfach so“ zu den antiken Schiffswracks zu tauchen. Das dürfen nur lizensierte Unternehmen, die in Volos ansässig sind.

In Volos gibt es mehrere Tauchschulen, die geführte Tauchexkursionen anbieten. Ich möchte keines der örtlichen Unternehmen empfehlen, da ich sie selbst nicht kenne. Daher lege ich Dir ans Herz, die Stichworte Volos, Tauchschule und Wracktauchen in eine Suchmaschine einzugeben. Der Beispiellink führt Dich auf die Ergebnisse bei Google.

Dann werden Dir die Tauchschulen aus Volos angezeigt. Schau bitte im Netz nach, welche davon Dir zusagt und frage, ob sie einen geführten Tauchgang zu den antiken Wracks anbieten. Ich habe auf Anhieb einiges gefunden, und das wird bei Dir nicht anders sein.

Der Besuch von Wracks aus der Neuzeit ist in Griechenland erlaubt

Wracktauchen ist definitiv ein interessantes Thema in Griechenland. Dass Taucher jetzt noch mehr Wracks aus der Antike besuchen dürfen, ist ein gutes Zeichen.

Wracktauchen
Wracktauchen
(Foto von Freunden aus der Taucherszene)

Vor 2006 war Zivilisten das Tauchen im Mittelmeer rund um Griechenland praktisch untersagt. Grundsätzlich war es verboten, weil die Regierung Sorge hatte, dass Taucher antike Artefakte einfach vom Meeresgrund mitnehmen. Das ist auch wirklich ein Problem. 2006 hat man das jedoch geändert, bis auf einige Ausnahmen ist Tauchen überall erlaubt.

Zum Thema Tauchen in Griechenland will ich in den nächsten Monaten weitere Beiträge im Hellas Blog machen.

Dann folgen dann weitere Hinweise auf Wracks im Meer und andere Tauchspots. Inzwischen sind sehr viele Wracks aus jüngerer Zeit für Taucher ausdrücklich freigegeben. Auch gibt es wundervolle Naturschönheiten am Meeresgrund, die einen Besuch lohnen.

Amphoren am Meeresgrund vor Limeni

In diesem Beitrag geht es um Wracks aus der Antike, und da habe ich noch einen weiteren Tipp für Euch: Limeni.

Um 100 vor Christus ist hier ein Frachtschiff gesunken, das sehr viele Amphoren geladen hatte. Vom Schiff selbst ist nichts mehr zu sehen. Aber die Scherben der Ladung ist auf einem mehr als 500 qm großen Areal zu sehen. Die Ladung liegt in einer Tiefe zwischen 15 m und 30 m. Auch hier bietet es sich an, vorab zu einer örtlichen Tauchschule Kontakt aufzunehmen und sich dort alle Informationen für Deinen Tauchgang zu den antiken Amphoren zu holen.

Wichtig: Von den teilweise noch ganz erhaltenen Amphoren bzw. den Scherben darfst Du nichts anfassen oder gar aus dem Meer bergen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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