Tourismus

Wracktauchen in der südlichen Ägäis

Wracktauchen ist in Griechenland sehr attraktiv, die südliche Ägäis bietet viele Tauchspots. Seit Menschen hier siedeln, fahren sie zur See. So kommt es, dass aus allen Epochen der Zeitgeschichte Wracks am Meeresgrund liegen.

Wracktauchen in der Ägäis
Wracktauchen in der Ägäis
(Foto von Freunden aus der Taucherszene)

Vor 2006 war Zivilisten das Tauchen im Mittelmeer rund um Griechenland praktisch untersagt. Grundsätzlich war es verboten, weil die Regierung Sorge hatte, dass Taucher antike Artefakte einfach vom Meeresgrund mitnehmen. Das ist auch wirklich ein Problem. 2006 hat man das jedoch geändert, bis auf einige Ausnahmen ist Tauchen überall erlaubt.

Allerdings war es zunächst nicht gestattet, einfach so zu Schiffswracks zu tauchen. Das ist seit 2022 anders. Die griechische Regierung hat 91 Wracks von Schiffen und Flugzeugen zum Besuch freigegeben. Eine Auflistung der Wracks, um die es geht, findest Du auf der Seite der Regierung. Dabei handelt es sich vorwiegend um Wracks aus dem 20. Jahrhundert, vor allem aus dem 2. Weltkrieg. Als Zeitspanne des Versinkens der Wracks gibt die Regierung die Jahre  1868 bis 1970 an. Die Wracks liegen in Tiefen zwischen 10 m und 120 m.

Was ist beim Wracktauchen in der südlichen Ägäis zu beachten?

Du darfst nicht einfach so zu den Wracks tauchen. Wichtig ist, dass Du die Wracks nicht berührst, etwas veränderst oder in sie eindringst.

Den Tauchern ist es ausdrücklich verboten, in die Wracks einzugreifen oder sie zu verändern. Das Sammeln oder Bewegen von Gegenständen, die rund um die Wracks auf dem Meeresboden liegen, ist ebenfalls verboten. Die Wracks sind Denkmäler, die Du angucken und Fotografieren darfst, mehr aber nicht. Ausdrücklich sagt die griechische Regierung, dass Sporttauchen eine „nicht aufdringliche Aktivität“ sein muss, die auf den Wasserraum rund um die Wracks beschränkt ist und die nicht ins Innere der Wracks führen darf.

Wenn Du etwas siehst, von dem Du meinst, dass es von großem Interesse ist und unbedingt geborgen werden muss, dann mach Fotos davon und informiere (auch falls Du keine Kamera haben solltest) die Behörden. Du musst mit sehr unangenehmen Konsequenzen für Dich rechnen, wenn Du etwas vom Wrack mit an die Wasseroberfläche bringst.

5 interessante Schiffswracks in der südlichen Ägäis

Ich habe fünf Wracks ausgewählt, die an unterschiedlichen Orten in der Region Südliche Ägäis liegen. Diese ist eine der 13 Verwaltungsregionen von Griechenland. Diese Wracks sind für einen Besuch freigegeben:

  • Kea: HMHS Britannic (Britischer Ozeandampfer). Gesunken am 21. November 1916 durch eine Mine außerhalb des Hafens von Kea. Maximale Tiefe: 130 m
  • Leros, Deutsches Landungsboot. Gesunken am 12. November 1943 im Nordosten der Leros vorgelagerten Insel Strongyli (Στρογγυλή). Maximale Tiefe: 20 m
  • Leros, Bucht von Blefouti: Deutsches Flugzeug Heinkel 111. Befindet sich nordwestlich der Bucht. Maixmale Tiefe: 16 m
  • Paros, Bristol Beaufighter: Militärflugzeug, im Herbst 1943 durch deutsches Abwehrfeuer südöstlich von Paros abgeschossen. Maximale Tiefe: 40 m
  • Serifos, Spanischer Frachtdampfer San Eduardo. Er wurde am 9. Mai 1943 südwestlich von Serifos von einem britischen Flugzeug versenkt. Maximale Tiefe: 52 m

Natürlich gibt es noch sehr viel mehr Schiffswracks in der Ägäis, zu denen Du tauchen kannst. Das gilt auch für andere Orte in den Gewässern Griechenlands.

Kennst Du ein Schiffswrack?

Zum Abschluss dieses Beitrags habe ich eine Bitte, die nicht nur das Wracktauchen in der südlichen Ägäis betrifft, sondern alle griechischen Gewässer.

Kennst Du ein Wrack, das ich im Hellas Blog vorstellen sollte? Oder bietest Du vielleicht geführte Tauchtouren zu Schiffswracks an?

Gerne will ich darüber im Hellas Blog schreiben. Bitte nimm per E-Mail mit mir Kontakt auf. Meine Mailadresse steht im Impressum.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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