Die Tourismussaison 2025 hat in Griechenland begonnen
Medien aus Griechenland sind positive Stimmen zum Start der Tourismussaison 2025 zu entnehmen. Das Land blickt optimistisch auf eine steigende Anzahl von Besuchern.
Korfu und andere Ionische Inseln
Ende März beginnt die Saison auf Korfu. Zum Jahresbeginn ist der Airport modernisiert worden, seit dem 1. Februar 2025 läuft der Betrieb wieder. Ab dem 26. März kommen dann die ersten Charterflüge in dieser Saison an. Weitere Investitionen auf den Flughäfen Korfu, Kefalonia und Zakynthos sind geplant.
Korfu
Korfu ist auch 2025 eine Reise wert. Die Insel besticht durch ihre natürliche Schönheit, vor allem außerhalb der Siedlungen. Korfu Stadt ist nicht umsonst Weltkulturerbe der UNESCO. Ich persönlich mag die Gegend um den Pantokrator für Wanderungen. Aber auch die vielen Strände haben ihren Reiz.

Die Tourismusbranche hat auf Korfu viel vor. Mit der Dynamik des Tourismus gehen jedoch große Herausforderungen für die Hoteliers auf der Insel einher. Touristen geht es heute nicht mehr so sehr darum, einfach nur zwei Wochen im Sommer am Strand liegen zu wollen. Sie möchten auch etwas von der Natur auf der Insel, ihrem historischen Erbe und natürlich der Gastronomie außerhalb der Hotels erleben.
Im Tourismus auf Korfu spielt das Thema der Nachhaltigkeit inzwischen auch eine Rolle. Offiziell möchten die Beherbergungsbetriebe ihren „ökologischen Fußabdruck“ verringern. Tatsächlich ist den Hoteliers aber klar, dass Energieeffizienz und die Schonung der natürlichen Ressourcen sich unmittelbar auf ihre Betriebskosten auswirken. Und die sind heute eine der Hauptsorgen der Hoteliers. Die Preise für Energie, den Einkauf von Rohstoffen und auch die Lohnkosten machen sich bemerkbar.
Ein weiteres Thema ist, die Tourismussaison auf Korfu zu verlängern. Die Insel Korfu verfügt über alle Eigenschaften, die für eine ganzjährige Reisesaison erforderlich sind. Hier fehlt es aber noch an interessanten Angeboten in der „kalten“ Jahreszeit, um eine große Anzahl von Touristen anzulocken.
Ich persönlich bin ja der Meinung, dass es der Insel sehr guttut, im Winter zur Ruhe zu kommen. Korfu ist eine der internationalen Top-Destinationen für den Sommerurlaub. Es hat schon einen Sinn, ihr eine gewisse Ruhepause zu gönnen. Aber ich sehe auch, dass es hier erhebliche kommerzielle Interessen gibt, die Zahl der Reisenden über das ganze Jahr zu steigern. Und wenn Hotels auch im Winter wirtschaftlich betrieben werden können, ist das aus Sicht von deren Eigentümern besser, als sie für einige Monate zu schließen.
Kefalonia und Zakynthos
Auch wenn Kefalonia deutlich größer als Korfu ist, ist die Insel touristisch viel ruhiger. Toll für Wanderungen ist die Region um den Berg Enos, der von wunderbaren Tannen geprägt ist.
Die Saison 2025 beginnt am 1. April. Im April werden 38 Flüge erwartet, was im Vergleich zu den internationalen Hotspots nicht viel ist. Auf Kefalonia geht es entspannter zu.
Unter der Herrschaft Venedigs gab es hier einen erheblichen Kahlschlag, da die Venezianer das Holz für den Bau ihrer Schiffe verwendeten. Das änderte sich in der Zeit der britischen Herrschaft über die Ionischen Inseln. Der Gouverneur Charles James Napier erklärte 1824 die Tannenwälder am Enos zum Naturschutzgebiet. Seiner Initiative ist die Wiederaufforstung zu verdanken.

Am Meer sind Robben und Meeresschildkröten als Wunder der Natur zu nennen, die aber auch geschützt werden müssen. Am Strand der Zakynthos zugewandten Küste sind die Tiere zu finden. Auf Kefalonia haben sich Naturschützer und Fischer zum Schutz der Tiere zusammengetan. Fischernetze sind keine Gefahr mehr. Der zunehmende Wassersport und Segel- sowie Motoryachten beeinträchtigen die Tiere aber sehr.
Kefalonia ist heute ein sehr beliebtes Urlaubsziel für Reisende aus Italien. Aber auch Reisende aus Mitteleuropa kommen in immer größerer Anzahl her. Der unterirdische See Melissani, die Drogarati-Höhle und der Strand von Myrtos sind sehr attraktiv.
Zakynthos ist ein wunderbares Urlaubsziel, das von immer mehr Reisenden sehr geschätzt wird.
Die ersten Charterflüge kommen am 30. März. Die Branche rechnet mit einem guten Geschäftsjahr 2025. Sorgen macht allerdings der Personalmangel.
Ich möchte empfehlen, auf jeden Fall die Insel zu erkunden und nicht nur im gebuchten Hotel zu bleiben. Es lohnt sich. Influencer schreiben gerne über ihre Zeit auf Zakynthos. Der Shipwreck Beach bleibt wohl auch 2025 noch geschlossen. Die von den Abhängen der Bucht ausgehende Gefahr besteht immer noch. Niemand möchte, dass die Touristen hier verschüttet werden. Das Wrack der Panagiotis ist aber auch aus der Ferne ein tolles Fotomotiv. Zum Baden gibt es genügend andere Strände.
Rhodos
Rhodos ist ganzjährig eine fantastische Insel. Du kannst hier im Januar noch baden, Urlaub und Nachhaltigkeit gehen auf Rhodos immer besser zusammen, Rhodos Stadt beeindruckt durch ihre mittelalterliche Architektur und tolle Strände gibt es ebenfalls.

Ende März 2025 beginnt hier auch die Saison mit den ersten Charterfliegern.
Die Insel Rhodos sieht sich selbst als Barometer für den griechischen Tourismus und seine Aussichten. In die Schlagzeilen gekommen war Rhodos durch die schlimmen Waldbrände 2023. In 2024 gab es keine Probleme mit Bränden.
Dafür steht die Insel in der Tourismussaison 2025 vor einem ganz anderen Problem. Im Sommer sind traditionell viele Arbeitskräfte von den Philippinen in der Ägäis und ganz besonders auch auf Rhodos. Die dafür erforderlichen Visa und Arbeitsgenehmigungen müssen durch die Verwaltung erteilt werden. Und da hakt es. Auf Rhodos befürchtet man, dass in diesem Jahr ungefähr 2.000 Arbeitsplätze unbesetzt bleiben werden. Das führt nicht nur dazu, dass touristische Dienstleistungen nicht im erforderlichen Umfang angeboten werden können.
Ich persönlich bin optimistisch, dass die Griechen eine Lösung finden werden. Touristen können davon ausgehen, dass sie auf Rhodos in diesem Jahr eine gute Zeit haben können.
Mykonos und Santorin: Hier ist nicht alles Gold, was glänzt
Auch auf den Inseln der Kykladen hoffen die Menschen auf einen guten touristischen Sommer. Die Erdbebenserie zu Beginn des Jahres 2025 hat dem Ruf der Inseln geschadet.

Auf der Insel Mykonos hofft man auf ein starkes Geschäft mit Touristen von den Kreuzfahrtschiffen. Den Medien entnehme ich, dass die Tourismusindustrie in diesem Jahr 900 Kreuzfahrtschiffe erwartet, die 1,5 Millionen Reisende auf die Insel bringen sollen. Im letzten Jahr waren es 768 Ankünfte mit 1,29 Millionen Reisenden, die auf Mykonos landeten.
Anders sieht es auf Santorin aus. Die ersten Kreuzfahrtschiffe planen um und fahren Santorin erst einmal nicht an. Konkrete Auswirkungen gibt es bereits. Bis Juni 2025 sind 170 Schiffe geplant, die in der Caldera halten und ihre Passagiere auf die Insel lassen. Erwartet werden ungefähr 1,3 Millionen Besucher.
Das Problem: Der Alte Hafen unterhalb von Fira ist der eigentliche Anlandeplatz für die Kreuzfahrttouristen. Derzeit geltend die Hänge aber als unsicher, so dass er eigentlich nicht genutzt werden kann. Hinter verschlossener Tür finden derzeit heiße Diskussionen statt. Nach den mir bekannten Plänen sollen die Kreuzfahrttouristen erst einmal über Athinios auf die Insel kommen.
Die einen wollen Santorin für die Kreuzfahrtschiffe unbedingt erhalten. Hier geht es ums Geschäft. Die Passagiere lassen ungefähr eine Milliarde Euro im Jahr auf der Insel. Die anderen denken an die Sicherheit und denken alternative Ziele für die Kreuzfahrten an. Ich bin gespannt, was sich durchsetzen wird: Das Geschäft auf der Insel oder die Sicherheit der Kreuzfahrt-Passagiere.
Grundsätzlich kann Santorin wieder besucht werden. Durch die Erdbeben haben aber viele Touristen bereits gebuchte Reisen storniert.
Einige Fluggesellschaften lassen jetzt Flüge nach Santorin ausfallen. Das ist nur damit zu erklären, dass die Buchungen weit unter den Erwartungen bleiben. Aktuell halten die Touristen sich mit Reisen nach Santorin zurück.
Auf der Insel gibt es auch die selbe Herausforderung wie auf Rhodos und vermutlich vielen anderen Inseln. Santorini fehlen für die Sommersaison 2025 viele Arbeitskräfte.
Internationale Konferenzen
Tatsächlich sind auch Konferenzen ein großes touristisches Geschäft. Aktuell erwirtschaftet Griechenland mit internationalen Kongressen einen Jahresumsatz von circa 2 Milliarden Euro. Die Branche sieht da aber noch viel Luft nach oben.
Athen belegt unter den internationalen Konferenzstädten Platz 11 in Europa und Platz 15 in der Welt. Thessaloniki liegt in Europa auf Platz 26 und in der Welt auf Platz 42. Das sind zwar hervorragende Werte. Aber hier geht noch etwas.
Ein Manko ist die für internationale Konferenzen erforderliche Infrastruktur. Für wirklich große internationale Konferenzen fehlt es an geeigneten Kongresscentren. Auch denke ich, dass der Ausbau der Metro sowohl in Athen als auch in Thessaloniki ein Faktor ist. Ohne ein effektives und komfortables System des öffentlichen Personennahverkehrs kann eine Großstadt sich heute keine Hoffnung mehr auf große internationale Konferenzen mit vielen tausend Teilnehmern machen.