DK Vis-à-Vis Reiseführer Kreta
Der DK Vis-à-Vis Reiseführer Kreta ist in 4. Auflage erschienen. Ich habe mir das Buch etwas genauer angeschaut und kann Dir sagen, dass es ein guter Begleiter für Deine Reise auf die größte Insel Griechenlands ist.
Der DK Vis-à-Vis Reiseführer Kreta
Das Buch ist zweigeteilt. In der ersten Hälfte (bis Seite 77) behandelt die Autorin allgemeine Themen zu Kreta. Die zweite Hälfte gilt den Orten auf der Insel selbst.
Nach einem Willkommen stellt die Autorin vor, was sie an Kreta liebenswert findet. Sie spricht über Flora und Fauna, imposante Schluchten und die Geschichte der Insel, die vielen Strände und nicht zuletzt auch die kretische Küche vieles an. Hier belässt sie es nicht bei Schlagworten, sondern vertieft alles. Das ist echt klasse und verständlich geschrieben.
Die zwei Seiten zum Jahr auf Kreta sind ebenfalls sehr nützlich. Wann immer Du die Insel besuchst, weißt Du, was so los ist. Auch wenn ich kein Fastnachter bin, finde ich den Hinweis auf Rethymno als Karnevalshochburg der Insel gut (Seite 62). Die lange Herrschaft der Venezier hat halt mehr Spuren auf der Insel hinterlassen als nur Bauwerke. Für die nächste Auflage wäre es schön, dazu auch im Kapitel über Rethymno selbst (Seite 148 ff.) etwas zu erfahren.
Der Exkurs über die Antike und die weitere Geschichte Kretas (ab Seite 64) ist gut geschrieben und enthält alles, wovon ein Tourist etwas gehört haben solle.
Auch die Anwesenheit der Deutschen und die an der Zivilbevölkerung im 2. Weltkrieg verübten Verbrechen werden erwähnt. Das ist für Touristen aus Deutschland und Österreich kein ganz einfaches Thema, und deshalb hätte ich mir dazu etwas mehr gewünscht. Maleme (Μάλεμε) wird im Register nicht erwähnt, und auch in den Ausführungen zu Chania finde ich keinen Hinweis auf die in der Nähe befindliche Kriegsgräberstätte. Vielleicht kann das bei einer künftigen Ausgabe ja berücksichtigt werden.
Orte und Sehenswürdigkeiten auf Kreta
Weiter geht es ab Seite 78 mit den Ausführungen über die vielen Orte auf Kreta selbst. Die Autorin unterteilt die Insel in Westen, Mitte und Osten, was ich sehr praktisch finde. Zuerst behandelt sie Zentralkreta, dann Ost- und schließlich Westkreta.
Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und Barbara Rusch beginnt ihre Ausführungen zu Zentralkreta mit ihren persönlichen Favoriten: Begegnungen mit Tieren, Reiterglück, Erdbebensimulator, Tauchen und Kretische Köstlichkeiten. Ich finde diese Idee so richtig klasse, weil sie Appetit auf „mehr“ macht. Die Autorin nennt drei Highlights (Iraklio, Palast von Knossos und Phaistos) und sechs weitere Sehenswürdigkeiten (Chersonisos, Malia, Archanes, Gortys, Mires und Matala).
Beispiele: Matala und Kloster Arkadi
Ich habe mir mal die beiden Seiten zu Matala (Μάταλα) angeschaut. Der Ort ist ein Dorf an der Südküste von Kreta. Die Autorin erzählt alles was man über Matala wissen muss: Zeus ging hier mit Europa im Schlepptau ans Land, In der Jungsteinzeit haben die frühen Bewohner Höhlen in den Fels geschlagen, hier landeten im frühen Mittelalter die Sarazenen und eroberten die ganze Insel Kreta.
Der heutige Ort ist erst vor gut 100 Jahren entstanden. Heute leben hier knapp 70 Menschen. Bekannt ist Matala für die Hippie-Kommune, die sich hier Ende der 1960er Jahre gebildet hatte und die es bis Anfang der 70er Jahre gab. Bekannt ist das Lied Carey von Joni Mitchell, das sie während ihrer Zeit hier geschrieben hat.
Natürlich fehlen auch nicht Hinweise auf den Strand von Matala und den Red Beach und das gute Ethnologische Museum im nahe gelegenen Ort Vori (Βώροι).
Der gute Eindruck der Ausführungen zu Matala bleibt bei allen Orten, die Barbara Rusch beschreibt. In Ostkreta (ab Seite 124) ist Agios Nikolaos ihr Highlight, daneben beschreibt sie 12 weitere Highlights. Noch intensiver geht es in Westkreta (ab Seite 144) mit Rethymno, Chania und der Samaria-Schlucht als Highlights und 17 weiteren Sehenswürdigkeiten zu. Ich möchte auf die Ausführungen an dieser Stelle nicht eingehen, die sind durchweg gut. Als Beispiel nehme ich das Kloster Arkadi (Μονή Αρκαδίου), eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler Griechenlands. Was hier passiert ist und warum Arkadi für die Griechen so wichtig ist, hat die Autorin sehr gut und kompakt beschrieben.
Aufmachung des Reiseführers und eine tolle Karte
Die Aufmachung dieses Reiseführers ist wirklich hochwertig und aufwändig. Hinten ist eine Faltkarte von Kreta, die den DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta zu einem tollen Begleiter macht, wenn man Kreta mit dem Auto erkundet. Die Karte ist fest am Buch angebracht. Das schützt vor ihrem Verlust.
Über Barbara Rusch
Barbara Rusch stammt aus München. Dort studierte sie Ethnologie, Kommunikationswissenschaften und Psychologie. Studienaufenthalte führten sie nach Italien und Ostafrika. Seit 1990 arbeitet Barbara Rusch als freie Autorin, Übersetzerin und technische Redakteurin. Sie veröffentlicht in Büchern, Zeitschriften, Ausstellungskatalogen und Lexika zu ihren Themen: Wissenschaftsgeschichte. Psychologie und Pädagogik und ganz besonders andere Länder.
Rolands Meinung zum DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta
Der DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta von Barbara Rusch ist ein hervorragender Begleiter für Reisende, die nicht keine große „Kreta-Erfahrung“ haben, aber etwas von der Insel sehen möchten. Der Reiseführer geht nicht stumpf durch die Regionen, sondern nimmt als Aufhänger Themen, die Kreta besonders liebenswert machen. Und die tauchen dann durchgängig auf. Wer also nicht nur irgendwelche alten Steine anschauen möchte, sondern auch einen Blick für die Natur, die kretische Küche und die reichhaltige Geschichte der größten Insel Griechenlands bekommen möchte, wird mit diesem Buch sehr glücklich werden.
In meiner Besprechung habe ich zwei Kleinigkeiten angesprochen, bei denen ich mir in der nächsten Auflage „mehr“ wünsche. Diese beiden Punkte schmälern nicht den hervorragenden Eindruck, den ich von diesem Reiseführer habe.
Ich empfinde den DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta als den Bruder des aus dem gleichen Verlag stammenden Reiseführers DK Top10 Kreta. Das Konzept des Buchs ist aber anders. Das ist letzten Endes Geschmackssache. Es gibt einige Reiseführer zu Kreta, da ist für jeden Bedarf etwas dabei.
Wenn Du mit dem Auto die Insel Kreta erkunden möchtest, ist der DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta definitiv ein wertvoller Begleiter für Dich. Die vielen Anregungen, Informationen und vor allem die gute Karte sind genau richtig für Dich.
Wo kann ich den Reiseführer DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta kaufen?
Du bekommst den DK Vis-á-Vis Reiseführer Kreta in jeder Buchhandlung und auch im Online-Handel. Er ist als Taschenbuch erhältlich.
Möchtest Du das Buch kaufen, dann helfen Dir dabei diese Informationen:
- DK Vis-à-Vis Reiseführer Kreta
- 4. aktualisierte Neuauflage 2023/24
- Text von Barbara Rusch
- erschienen: 10. Mai 2023
- ISBN: 978-3734207099
- Verlag: Dorling Kindersley
- Preis: 19,95 Euro
- 192 Seiten
Mehr Informationen über den DK Vis-à-Vis Reiseführer Kreta findest Du auf der Homepage von Dorling Kindersley.
Reiseführer-Empfehlungen 2024 – unsere persönlichen Favoriten
https://www.kreta-pur.de/reisefuehrer-empfehlungen-2024-unsere-persoenlichen-favoriten/
Moin Roland , danke für deine ausführliche Beschreibung des Reiseführers. Du hast den ja ausführlich unter die Lupe genommen. Ich habe vorher noch nie was vom DK Vis-à-Vis Reiseführer gehört.
Ich empfehle immer gerne die „Kreta-Bibel“ von Eberhard Fohrer. Der Kreta-Reiseführer von Eberhard Fohrer/Michael Müller Verlag ist zwar nicht ganz billig, die aktuelle 23. Auflage 2023 kostet inzwischen 32,90 €. Er ist aber einfach der Beste und ausführlichste (800 Seiten).
Die Reiseführer von Klaus Bötig sind auch gut.
Ein anderer Punkt ist, dass Reiseführer aussterben.Heute bekommst du alle Reiseinformationen im Internet. Für Unterkünfte gibt es etliche Buchungsplattformen.
Der klassische Reiseführer, der uns viele Jahre begleitet hat, geht immer mehr zurück.
kali evdomada, kv