Saharastaub über der Peloponnes im April 2024
Der Wind hat Ende April 2024 Saharastaub von Nordafrika über das Mittelmeer bis auf die Peloponnes geweht. Aktuelle Bilder aus Ermioni im Südosten wirken sehr dramatisch. Alles ist voller Staub.
Ermioni
Von einer Bekannten aus Ermioni, deren Namen hier nicht genannt sein soll, habe ich beeindruckende Fotos bekommen. Alles ist voller Staub: Der Himmel, die Gebäude, die Autos, die Landschaft… einfach alles.
Ermioni (Ερμιόνη) ist ein Küstenort im Südosten der Peloponnes. An diesem schönen Fleckchen Griechenland leben etwa 2500 Menschen.
Möchtest Du diese Gegend erkunden? Dann ist Ermioni der perfekte Standort für Dich. Spetses und Hydra liegen unmittelbar in der Nähe, Poros und Ägina sind nicht weit.
Das Meer liegt ganz nahe. Der Ort liegt auf einer Landzunge und hat dadurch zwei Häfen. Der Haupthafen liegt im Norden. Am Ende der Landzunge liegt die Halbinsel Bitsi mit ihren Kiefern. Dort kannst Du spazieren gehen, dem Gesang der Zikaden lauschen und das nahe Meer anschauen. Im Augenblick geht das nicht. Der Saharastaub überdeckt alles, selbst das blaue Meer.
Saharastaub über der Peloponnes im April 2024
Das Naturphänomen, dass Staub über das Mittelmeer nach Südeuropa geweht wird, tritt immer wieder auf.
Tatsächlich wird Staub von der Sahara mehrmals im Jahr von Nordafrika nach Europa geweht. In der Wüste Nordafrikas gibt es in Bodennähe Turbulenzen, die Sand und Staub der Wüste in den Himmel hinaufwirbeln. Bis zu fünf Kilometer steigen die Partikel in die Atmosphäre empor, wo sie bis zu einem halben Jahr bleiben und von den Höhenwinden weggeweht werden können. Wir kennen die Sanddrift über den Atlantik und auch über das Mittelmeer.
Dieses Phänomen tritt bis zu 15 mal im Jahr auf. Meist zwischen März und Juni, dann später im Jahr wieder in Oktober und November.
Wir haben erst vor kurzem große Mengen von Saharastaub nach Mitteleuropa bekommen.
In Griechenland tritt das Phänomen derzeit sehr heftig auf. An den Bildern kann man das gut sehen. Für die Menschen ist das eine wirkliche Last. Es ist ja nicht nur der Dreck, sondern auch der Staub der die Lungen belastet.
Die Einschränkung der Sicht behindert auch den Flugverkehr, Flughäfen können geschlossen werden. Die Fensterscheiben und Dächer der Häuser sind von einer rot-braunen Schicht bedeckt, und auch die Gartenmöbel.
Wenn der Regen einsetzt, wird die Situation nicht wirklich besser.
Der Regen wäscht den Staub aus der Luft. Das ist gut. Das fallende Wasser nimmt den Staub auf und färbt sich dadurch rot-braun. Das hat auch unschöne Auswirkungen.
Wir nennen diesen Regen seiner Farbe wegen Blutregen. Wo immer er hinfällt, hinterlässt er einen Schmierfilm.
Giftig ist der Staub nicht, eine unmittelbare Gefahr geht nicht von ihm aus. Die kleinen Partikel können jedoch über die Atemluft in die Lungen gelangen. Ich empfehle daher, dass Ihr eine FFP-Maske tragt, wenn Ihr in der Region seid.
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