Festland

Landwirtschaftliche Förderprojekte in Westmakedonien

Die Griechenland-Zeitung hat Ende letzten Jahres berichtet, dass in Westmakedonien landwirtschaftliche Förderprojekte geplant sind. Konkret geht es um Schilfwirtschaft. Wasserbüffel sollen die Verschilfung von Seen verhindern. Dabei geht es darum, örtliche Gewässer nutzbar zu halten.

Wo genau diese Gebiete entstehen sollen, ist noch unklar. Genannt sind Kastoria, Eordäa, Amyntäo und Grevena. Georgios Kasapidis, der Gouverneur von Westmakedonien, hat dazu seine Planungen vorgestellt.

Ich habe mir die vier genannten Standorte der landwirtschaftlichen Förderprojekte in Westmakedonien mal angesehen.

Kastoria

Kastoria (Καστοριά) hat mit knapp 36.000 Einwohnern eine für die Region beachtliche Einwohnerzahl. Die Stadt ist bekannt für Pelze, heute vor allem für die Verarbeitung von Pelzresten. Noch 1978 machten die etwa 2.500 registrierten Pelzbetriebe von Kastoria etwa 70% der Weltproduktion aus. Diese Zeiten sind längst vorbei. Neue landwirtschaftliche Projekte würden der Gemeinde und ihrer Wirtschaft sehr gut tun.

Eordaia

Ein sehr ländlich geprägter Bezirk ist Eordaia (Εορδαία). Den Namen schreibt auf Deutsch auch als Eordäa transkribiert wird. Der Verwaltungssitz ist in Ptolemaida (Πτολεμαΐδα). Hier ist eines der wohl wichtigsten Energiezentren Griechenlands. Hier fördert man Braunkohle. Und in der Region entstehen große Solarkraftfelder. Ein landwirtschaftliches Gewerbegebiet würde die Wirtschaft in Eordaia breiter aufstellen und wäre gut.

Amyndaio

Amyndaio (Αμύνταιο) wird auch mit Amynteo, Amyntaio oder Amyntäo ins Deutsche übertragen. In der Region leben ungefähr 17.000 Menschen, davon 4.300 in Amyndaio. Die Gegend ist nicht nur durch den Weinanbau landwirtschaftlich geprägt. Mit Lignit und Braunkohle baut man hier auch Bodenschätze ab. Auch dieser Gegend würde ein Förderprogramm gut tun.

Grevena

Mit ca. 1.862 km² ist Grevena (Γρεβενά) die von der Fläche her größte Gemeinde Griechenlands. Von der Fläche hier ist Grevena so groß wie Istanbul, zählt mit ca. 25.500 Einwohnern jedoch nur einen Bruchteil der Köpfe der Metropole am Bosporus. Die Menschen leben überwiegend von Vieh- und Landwirtschaft. Auch hier wäre ein Förderprogramm sehr wohltuend.

Ökologische Initiativen in Westmakedonien

Georgios Kasapidis hat Ende 2022 ein Programm angekündigt, das ein Volumen von über 700.000 Euro hat. Es geht unter anderem darum, in der Region Wasserbüffel anzusiedeln und deren Haltung zu fördern. Ihre Aufgabe wird sein, die Verschilfung von Seen zu verhindern. Die Seen kann n so zum Beispiel für Fischzucht nutzen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner