Tourismus

Schwarzfahren in Athen

Athen hat einen hervorragenden öffentlichen Personennahverkehr. Die Metro ist eine der modernsten in Europa. Das muss finanziert werden. Daher ist Schwarzfahren in Athen sehr teuer: Es kostet das 60-fache des Ticketpreises.

Schwarzfahren kostet das 60-fache des Ticketpreises
Athen: Schwarzfahren kostet das 60-fache des Ticketpreises

Ohne gültigen Fahrschein die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, nennt man Schwarzfahren. Wirst Du erwischt, kostet Dich das in Athen das 60-fache des regulären Ticketpreises.

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Athen sind nicht teuer. Insbesondere die Mehr-Tages-Tickets machen es zu einer sehr preiswerten Angelegenheit, in Athen mobil zu sein.

Leider habe ich immer wieder gesehen, dass Touristen meinten, sich das Geld sparen zu können und ohne Ticket gefahren sind. Allerdings habe ich auch gesehen, dass die Kontrolleure da keine Gnade kennen.

Egal ob eine Touristin schöne Augen macht oder ein Tourist eine lustige Ausrede präsentiert und es mit einem Welpenblick versucht: Das funktioniert in Athen nicht.

Zahle den 60-fachen Fahrpreis, wenn Du ohne Ticket erwischt wirst!

In Griechenland ist die Sanktion ganz einfach gelöst: Ohne gültiges Ticket kostet die Strafe das 60-fache des Ticketpreises. Ein 90-Minuten-Ticket kostet 1,20 Euro, da ist man also mit 72 Euro dabei. Und die Fahrt zum Flughafen kostet derzeit 9 Euro. Der 60-fache Preis macht dann schon einmal 540 Euro.

Auf der Linie zum Flughafen wird ganz besonders kontrolliert. Besonders auf dem letzten, langen Abschnitt ohne Zwischenstopp haben die Kontrolleure ausreichend Zeit. Und wer erwischt wird, dem hilft es auch nicht zu jammern, dass er seinen Flug kriegen muss und deshalb keine Zeit für die Aufnahme der Personalien und die Bezahlung der Strafe habe. All sowas habe ich schon gesehen.

Schwarzfahren in Deutschland und anderen europäischen Städten

Schwarzfahren wird in Deutschland theoretisch sogar bestraft. § 265a StGB sieht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor, wenn jemand vorsätzlich ohne Ticket fährt um sich das Geld zu sparen. Dass jemand wegen Schwarzfahrens tatsächlich strafrechtlich belangt wird, dürfte aber die Ausnahme sein. Meist wird das „erhöhte Beförderungsentgelt“ von (derzeit) 60 Euro verhängt und damit ist die Sache erledigt. Der Kadi bleibt notorischen Schwarzfahrern vorbehalten, was ich in der Sache auch richtig finde.

So billig wie in Deutschland kommt man in Athen nicht davon. Das gilt übrigens auch für andere Orte in Europa.

2013 hat das Statistische Bundesamt eine Übersicht dazu veröffentlicht, wie hoch die Strafgebühr für das Schwarzfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln europäischer Städte ist. Spitzenreiter ist Brüssel mit 200 Euro, gefolgt von Lyon mit 180 Euro und Zürich mit 160 Euro. Ob diese Zahlen noch aktuell sind, weiß ich nicht. Eines machen sie aber deutlich: Kein Verkehrsverbund kann es sich leisten, Schwarzfahrer ohne spürbare Zahlung davon kommen zu lassen.

In Athen lohnt sich das Schwarzfahren nicht

Für mich ist die Sache klar, was Athen anbelangt: Schwarzfahren lohnt sich nicht. Und letzten Endes ist es angesichts der günstigen Mehrtagestickets auch unfair, die paar Euro für ein Ticket nicht bezahlen zu wollen.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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