InselnTourismus

Es ist verboten, Kieselsteine von Skiathos mitzunehmen

Auf der Insel Skiathos (Σκιάθος) ist es verboten, Kieselsteine mitzunehmen. Wer das missachtet, muss ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro bezahlen.

Lavasteine auf Nea Kameni
Beispielbild: Lavasteine auf Nea Kameni

Wer in Griechenland einen Urlaub macht, wird sich oft ein Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen wollen.

Viele Touristen nehmen etwas mit, das sie an ihrem Urlaubsplatz gefunden haben. Beliebt sind Steine oder Muscheln, die man am Strand findet.

Für die Urlaubsziele kann das zum Problem werden. Nach Griechenland kamen im Jahr 2023 stolze 32,7 Millionen Touristen. Laut Statistischem Bundesamt waren davon rund 2,28 Millionen Deutsche in einem Alter ab 14 Jahre.

Das Problem liegt auf der Hand: Würde von den über 32 Millionen Besuchern nur jeder zehnte einen Stein aus Griechenland mitnehmen, wäre das Land nach einigen Jahren abgeräumt. Das gilt zumindest für die Urlaubshotspots.

Als Bild zu diesem Beitrag habe ich Steine gewählt, die ich auf Nea Kameni fotografiert habe. Das ist die gerne besuchte Vulkaninsel in der Caldera von Santorin. Ein ausdrückliches Verbot zum Mitnehmen von Steinen habe ich dort aber nicht gesehen.

Skiathos hat verboten, Kieselsteine mitzunehmen

Die bei Touristen sehr beliebte Insel Skiathos hat ein Problem mit der diebischen Angewohnheit von Touristen. Dort steht schon länger eine Box am Flughafen, die Reisende zur freiwilligen Abgabe gesammelter Kieselsteine auffordert.

Das scheint nichts gebracht zu haben. Die Kleinezeitung.at berichtet, dass ab jetzt am Flughafen drastische Bußgelder verhängt werden, wenn Touristen bei der Mitnahme von Kieselsteinen erwischt werden. Zwischen 400 Euro und 1000 Euro werden fällig. So, wie ich die griechischen Autoritäten einschätze, werden sie ihre Bußgelder auch mit Nachdruck einkassieren.

Daher habe ich mich für eine deutliche Überschrift zu diesem Blogbeitrag entschieden. Es ist nun einmal verboten, Kieselsteine von Skiathos mitzunehmen. Wer sich daran nicht hält, den erwartet am Ende seiner Reise eine teure Überraschung.

Entstanden ist das Problem am Lalaria Beach

Der Lalaria Stand (Παραλία Λαλάρια) auf Skiathos gilt als einer der schönsten Strände Griechenlands.

Lalaria Beach
(Bildquelle: Süddeutsche Zeitung)

Du kommst nur mit dem Boot dorthin, nicht mit dem Auto oder zu Fuß vom nächst gelegenen Hotel. Dennoch ist der Lalaria Beach sehr beliebt, einfach weil es hier traumhaft schön ist.,

Leider ist das Problem mit den Steinen genau hier entstanden. In den 2010er Jahren hat man festgestellt, dass – gefühlt – die Hälfte des Strandes von Touristen mitgenommen worden war. Das ist schon sehr viel.

In Oktober 2018 hat die Süddeutsche Zeitung dazu einen Bericht gebracht. Anlass war, dass am Flughafen eine Rückgabebox für Steine aufgestellt wurde. Zuvor hatten die Kontrolleure sich gemeldet, dass immer wieder Steine aus dem Touristengepäck gefischt worden sind. Also hat man eine Rückgabebox aufgestellt, die auch besser angenommen wurde als zunächst gedacht.

Auch sind damals die Boote stärker kontrolliert worden, die Badegäste vom Lalaria Strand abgeholt haben. Auch hat man damit begonnen, Bußgelder zwischen 400 und 1000 Euro zu verhängen, wenn jemand Steine vom Strand mitgenommen hat.

Leider hat sich jetzt gezeigt, dass diese Maßnahmen nicht fruchten. Daher beginnt man ab jetzt damit, diese Bußgelder auch am Flughafen zu verhängen.

Bist Du gerade auf Skiathos und hast Steine in Deinem Gepäck? Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, sie zum Strand zurück zu bringen, dann lass sie trotzdem auf der Insel. Spätestens am Flughafen kannst Du sie abgeben. Tust Du das nicht, dann musst Du mit einem wirklich hohen Bußgeld rechnen. Spätestens wenn Dein Gepäck durchleuchtet wird, fallen die Steine auf.

Beachtet Verbote auch an anderen Orten

Das Touristen Teile von dem abtransportieren, was sie an ihren Urlaubszielen vorfinden, ist nicht nur in Griechenland ein Problem. In Italien können die Bußgelder bis zu 3000 Euro betragen. In Kroatien dürfen bestimmte Muscheln und Schnecken nicht mitgenommen werden. Und ganz klar gilt überall in Griechenland: Archäologische Fundstücke dürfen nicht mitgenommen werden.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner