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Strom für Santorin kommt vom Festland

Ab jetzt kommt der Strom für Santorin vom Festland. Bislang wurde die Insel aus einem örtlichen Elektrizitätswerk mit Strom versorgt. Dank der Unterstützung der Europäischen Union konnte für die Kykladen ein großes Infrastruktur-Projekt in Angriff genommen werden.

Santorin aus der Luft aufgenommen
Santorin aus der Luft aufgenommen

Im Mai berichtete die Griechenlandzeitung darüber, dass Santorin jetzt über ein Hochseekabel vom Festland aus mit Elektrizität versorgt werden soll.

Ein Unterseekabel verbindet Santorin zunächst einmal mit Naxos. Diese Insel erhält ihren Strom schon seit Oktober 2020 vom griechischen Festland. Bis 2040 sollen insgesamt 20 Inseln der Kykladen an die Stromversorgung vom Festland angeschlossen sein.

Ohne Elektrizität geht heute nichts. Umweltfreundlich erzeugter Strom ist auf Santorin sehr wichtig.

Die bisherige Erzeugung von Strom auf Santorin

Das bisherige Stromkraftwert auf Santorin liegt im Osten der Insel bei Monolithos. Der dort erzeugte Strom reicht jedoch für den stetig wachsenden Tourismus nicht aus.

Zudem wird das Kraftwerk mit Masut betrieben. Masut ist ein Rückstand, der bleibt, wenn Erdöl destilliert wird. Ihn zur Energieerzeugung zu nutzen ist zwar möglich, aber nicht gut für die Umwelt. Das hat jetzt ein Ende.

Wofür braucht Santorin Strom?

Es ist einfach zu sagen, dass „der Tourismus“ Schuld am hohen Stromverbrauch ist. Aber im Ergebnis stimmt das.

Es sind vor allem die vielen Klimaanlagen und Restaurants, die sehr viel Strom brauchen. Die sind überwiegend für die Touristen da, auch wenn es entsprechenden Bedarf für Strom auch von den Bewohnern von Santorin gibt.

Ich erwarte allerdings eine weitere Ursache für den immer höheren Strombedarf: Elektroautos.

Auf den Insel Astypalea läuft ein Modellversuch, um die Bewohner komplett auf E-Mobilität umzustellen. Ich erwarte mittelfristig eine Zunahme von E-Fahrzeugen auch auf Santorin. Das wird zu einer Herausforderung nicht nur für die Kapazitäten der Stromleitungen führen. Der Strom muss auch irgendwo her kommen.

Aus diesem Grund bin ich gespannt, wie sich die Versorgung von Santorin mit Strom entwickelt.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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