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Marco Polo Reiseführer Santorin

In diesem Jahr ist die neue Auflage des Marco Polo Reiseführers Santorin erschienen. Er stammt aus der Feder von Klaus Bötig, der die Insel wirklich gut kennt. Unter dem Impressum wird er mit der Aussage vorgestellt, dass man einmal im Leben auf Santorin gewesen sein müsse. Sein Reiseführer ist mir schon seit vielen Jahren dabei ein treuer Begleiter. Die neue und 8. Auflage stelle ich Euch heute vor.

Marco Polo Santorin

Klaus Bötig unterteilt die Insel in vier Regionen: Oia & der Norden, Fira & Umgebung, Kamari & die Mitte sowie Perissa & der Süden. Das ist sehr pragmatisch. Schon vom Aufbau des Reiseführers steht im Focus, wie Du als Tourist auf Santorin unterwegs sein wirst.

Marco Polo Reiseführer Santorin
Marco Polo Reiseführer Santorin

Am Anfang des Marco Polo Reiseführers stellt Klaus Bötig die Insel vor. Er empfiehlt seine 10 Highlights der Insel und empfiehlt dann einige Dinge, die seiner Meinung nach das Beste für Touristen seien. Das ist natürlich alles seine persönliche Meinung, die man nicht unbedingt teilen muss. Wenn er im Kapitel Low-Budget (Seite 9) unter Folklore kostenlos empfiehlt, gezielt zu den Kirchweih-Festen zu gehen, ist das ganz prima. Aber der Hinweis „… oft werden die Besucher, ob gläubig oder nicht, sogar kostenlos bewirtet“ weckt beim Leser doch eine gewisse Erwartungshaltung. Das ist meiner Meinung nach keine so gute Idee, wenn man den Touristen aus Mitteleuropa in Griechenland als Gast und nicht als Last sehen möchte. Ich verstehe allerdings schon, dass es wichtig ist den Lesern des Buchs auch tolle Sachen zu zeigen, die kein Geld kosten. Davon gibt es auf Santorin einiges.

Richtig klasse finde ich den Abschnitt Santorin verstehen (ab Seite 18). Den empfehle ich jedem zur Lektüre, der nach Santorin reist. Du wirst die Insel mit anderen – den richtigen! – Augen sehen.

Der Aufbau des Reiseführers folgt dem insoweit, als dass diese Reihenfolge fast eingehalten wird. Oia & der Norden wird allerdings hinter den vorgenannten Abschnitten vorgestellt. Das passt für mich, denn die meisten Touristen wohnen nicht in Oia, sondern besuchen den Ort lediglich.

Richtig gut finde ich die warnenden Hinweise ganz am Ende des Buchs (Seite 136). Dass Fisch nach Gewicht berechnet wird und die Wirte das „darf es ein bisschen mehr sein“ gerne von sich aus mit ja beantworten, wissen manche Reisende nicht. Wenn die Preise für ein Essen nicht für Euch transparent angegeben sind, fragt ehe Ihr bestellt. Auch warnt Klaus davor, frische Kalamari zu erwarten. Das ist gar nicht möglich, denn so viel Kalamari wie die Touristen auf griechischen Inseln bestellen gibt es im östlichen Mittelmeer gar nicht. Der auf der Insel angebotene Lavaschmuck stammt nicht von hier, was in den Geschäften aber gar nicht so deutlich gesagt wird. Solche kleinen Praxistipps machen diesen Reiseführer in meinen Augen zu einem sehr guten Begleiter für den Urlaub in Santorin.

Perissa und der Süden

Stellvertretend für die anderen Gegenden der Insel werfe ich mal einen vertieften Blick in das Kapitel zu Perissa und dem Süden der Insel.

Karte von Perissa und dem Süden aus Marco Polo Santorin
Karte von Perissa und dem Süden aus Marco Polo Santorin

Der Abschnitt beginnt im Buch auf Seite 82 mit einer Karte. Die finde ich sehr gut, man bekommt hier auch gleich einen Hinweis auf empfohlene Highlights dieses Inselabschnitts, so den Leuchtturm von Santorin, den Red Beach oder die Ausgrabungen von Akrotiri.

Zum Sightseeing in Perissa empfiehlt Klaus die Ruinen der Agia Irini und anderen Überresten aus der Antike, die in Perissa gefunden wurden. Die Kapelle Panagia tis Katefanis oberhalb von Perissa ist auf Seite 86 empfohlen. In der Tat lohnt sich der Aufstieg, der gut eine halbe Stunde dauert. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über die ganze Bucht, die findest Du nirgends sonst bei Perissa.

Für weitere Ausflüge nennt er noch Alt-Thira (hier wanderst Du von der Kapelle aus weiter hoch auf den Berg) und Emporio. Letzteres ist gut beschrieben, ebenso finden sich noch viele Informationen zu Perivolos und Vlichada.

Nun kenne ich diese Ecke von Santorin seit vielen Jahren und finde, dass sie hervorragend beschrieben ist.

Ausgehen und Feiern in Perissa

Wer keine Idee zum Essen oder Ausgehen hat, findet im Reiseführer gute Tipps. Sowohl das von Klaus empfohlene Ntomatini als auch das Waves Chill Out zum Ausgehen & Feiern kenne ich und kann bestätigen, was er hier schreibt. Nicht kenne ich das von Klaus empfohlene Restaurant God’s Garden. Klaus schreibt, hier gebe es solide Hausmannskost zu günstigen Preisen. Das notiere ich mir für meinen nächsten Besuch auf Santorin.

Meine persönlichen Favoriten zum Essen (Poseidon – hat für Lebensmittelallergiker geeignete Küche) und Chillen (Bar des Hotels Sellada Beach) nennt Klaus nicht, aber das macht nichts. Letzen Endes muss man eine Entscheidung treffen, wenn man einen Ort beschreibt und kann sich, wenn man den Reiseführer für eine ganze Insel schreiben möchte, nicht durch alle Restaurants und Bars schlemmen. Letzten Endes sind solche Empfehlungen immer auch Geschmackssache. Und über Geschmack muss man nicht streiten.

Ein Museum fehlt im Reiseführer

Ein kleines Manko: In Perissa gibt es ein Museum, das man noch hätte erwähnen können. Es geht um das 2006 gegründete Museum für Mineralien und Fossilien. Dass es unerwähnt bleibt, ist aber kein Beinbruch. Als ich im letzten September in Perissa war, hatte es durchweg geschlossen. Das Museum liegt gut versteckt an der Platia, rechts vom Zugang zur Kirche vom Wahren Kreuz. Offiziell gibt es Öffnungszeiten, die ich praktisch aber nicht bestätigen kann. Falls eine Leserin oder ein Leser des Hellas Blog in Perissa ist und in das Museum kann, wäre ich für einen Hinweis sehr, sehr dankbar! Meine Kontaktdaten stehen im Impressum.

Über Klaus Bötig

Klaus Bötig ist Reisejournalist mit Leib und Seele. Seinen ersten Reiseführer hat er 1972 veröffentlicht, inzwischen hat er über 100 Bücher geschrieben. Sein Schwerpunkt liegt in Griechenland. Er bereist das Land mehrmals im Jahr und recherchiert seine Reisebücher vor Ort. Reisebücher aus seiner Feder erscheinen in den Reihen von Marco Polo, Baedeker und DuMont. Klaus Bötig ist regelmäßig für verschiedene Medien tätig, unter anderem die in Athen erscheinende Griechenland Zeitung. Mehr über ihn erfährst Du auf seiner Homepage. Überwiegend aus seiner Feder stammt übrigens der im Blog bereits vorgestellte Baedeker Kreta.

Rolands Meinung zum Marco Polo Reiseführer Santorin

Diesen Reiseführer kenne ich schon seit einigen Jahren. Als ich gelesen habe, dass 2023 eine neue Ausgabe erschienen ist, habe ich sofort zugegriffen. Die Werbung von Marco Polo mit „Insider Tipps“ ist gängig bei Marco Polo. Ich finde, dass Klaus Bötig dieses Versprechen im Marco Polo Reiseführer Santorin voll und ganz erfüllt. Der Reiseführer ist konsequent aus der Sicht des Lesers geschrieben. Was solltest Du wissen, wenn Du vor Ort bist? Klaus gibt die Antwort, ehe Du die Frage formuliert hast. Richtig gut finde ich die Karten der Ruinen von Akrotiri und von Alt-Thera. Mit ihnen kann man sich vor Ort gut orientieren.

Ich finde diesen Reiseführer toll und kann ihn den Lesern des Hellas Blog guten Gewissens empfehlen.

Wo kann ich den Marco Polo Reiseführer Santorin kaufen?

Du bekommst den Marco Polo Santorin in jeder Buchhandlung und auch im Online-Handel. Er ist als Taschenbuch erhältlich, bislang nicht als E-Book.

Wer von Euch das Buch kaufen möchte, braucht dafür diese Informationen:

  • Marco Polo Reiseführer Santorin
  • 8. Auflage (2023)
  • von Klaus Bötig
  • erschienen: 12. April 2023
  • ISBN: 978-3829719827
  • Verlag: MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, Ostfildern
  • Preis: 15,95 Euro (Taschenbuch)
  • 136 Seiten

Alles, was Du nach dem Kauf des Marco Polo Reiseführers Santorin brauchst, ist noch ein Flugticket auf die Insel. Mit Hilfe dieses Buchs findet sich der Rest vor Ort.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

4 Gedanken zu „Marco Polo Reiseführer Santorin

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