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Der letzte Ouzo

Der letzte Ouzo ist der neue Krimi aus der Feder der Schriftstellerin Hanna von Feilitzsch. Er ist im November 2023 erschienen und spannende Unterhaltung, nicht nur für Griechenland-Fans. Gerne stelle ich ihn Dir im Rahmen der Leselust vor.

Der letzte Ouzo

In der letzte Ouzo geht es um die griechische Kommissarin Christína Strátou. Ihr Mann Níkos geht aus beruflichen Gründen für mehrere Jahre nach Saudi-Arabien und Christína beschließt, dass sie nicht alleine in München bleiben möchte. Zurück nach Griechenland soll es gehen. In Athen hat sie noch eine Stelle bei der Mordkommission. Leider ist die momentan besetzt, weshalb sie nach Páros geschickt wird.

Spannung auf Páros

"Der letzte Ouzo" von Hanna von Feilitzsch
Der letzte Ouzo
von
Hanna von Feilitzsch

Als sie auf der Kykladeninsel eintrifft, rechnet sie mit einigen ruhigen Monaten bis sie nach Athen wechseln wird. Damit ist es jedoch vorbei, als sie auf einer Wanderung die Leiche einer jungen Frau findet. Ihre Kollegen schießen sich schnell auf den Ehemann Dragos als Täter ein. Ihr Chef – sein Name ist Fánis – macht ihr das Leben nicht nur schwer. Er blockiert ihre Ermittlungen geradezu und will sie durch unsinnige Aufträge von ihren Ermittlungen abhalten.

Christína hält Dragos für unschuldig. Das fällt ihr um Laufe der Story aber immer schwerer, es gibt einfach zu viele belastende Indizien. Das zwingt Christína dazu, ihr eigenes Bauchgefühl in Frage zu stellen. Das tut sie professionell, ohne andere Ermittlungsansätze aus den Augen zu verlieren.

Ich verrate nicht zu viel wenn ich verrate, dass es im Krimi einige recht unerwartete Wendungen gibt. Der Leser bleibt dabei immer auf der Seite der engagierten Ermittlerin. Diese hält mehrere lose Fäden in der Hand und weiß nicht einmal, ob diese miteinander verbunden sind oder nicht.

Dann kommt Christína auf die Idee, den Rat ihres früheren Chefs Bábis Pantaléos zu suchen. Das passiert in etwa in der Mitte des Krimis und katalysiert die Ermittlungen. Kommt als Täter etwa ein wohlbekannter Mäzen in Betracht? Oder ist es doch Dragos? Und wie passen andere Tote in das Bild?

Ein Autounfall bestätigt Christína später in ihrer Meinung, dass Dragos die falsche Spur ist. Sie trifft mit ihrem Chef Fánis am Unfallort ein. Auch wenn die Polizeikollegen schon vor Ort sind und alle Beweise sichern, will Christína sich ein eigenes Bild machen. Sie findet am Auto Spuren, die eine Manipulation beweisen. Der Fahrer sollte ermordet werden. Selbst Fánis, der von Spuren in dieser Richtung nichts wissen wollte, zollt seiner Mitarbeiterin jetzt Respekt.

Spannung bis zum Schluss

Dann geht es munter immer weiter. Es tauchen Verbindungen auf, und schließlich ergibt alles ein stimmiges Gesamtbild. Natürlich gibt es auch ein spannendes Finale. Die Gerechtigkeit schlägt zu, die Strafjustiz kann tätig werden. Alles geht gut aus: Die Bösen kommen in den Knast und die Guten stoßen mit einem Ouzo an.

Rolands Meinung über Der letzte Ouzo

Der letzte Ouzo ist der beste Krimi, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Du bist immer dabei und verfolgst neugierig, wie die Ermittlungen der Kommissarin Christína Strátou vorangehen. Als sich herausstellt, dass es zunächst verborgene Zusammenhänge gibt, steigert sich die Spannung noch einmal. Ich untertreibe nicht, wenn ich sage, dass Hanna von Feilitzsch mir mit „Der letzte Ouzo“ im wahrsten Sinne des Wortes den Schlaf geraubt hat.

Auch Griechenland-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Im ganzen Buch tauchen immer wieder lokale Kleinigkeiten auf, denen es sich nachzugehen lohnt, wenn Du einmal auf Páros bist. Als Christína im Haus ihrer Großmutter ankommt, steht eine Flasche des lokalen Winzers Moraítis bereit (Seite 16). Der Dialekt auf der Insel kann auch für Griechen eine gewisse Herausforderung sein (Seite 151). Und als Christína unvorhergesehen eine Pause machen muss, trinkt sie einen Frappé und wird von der neugierigen Kellnerin ausgefragt (Seite 200). Und die Überschriften der einzelnen Kapitel sind griechische Redewendungen, die gleich im ersten Absatz ganz lebendig erklärt werden. Das Flair von Paros kommt als Illustration der Handlung rüber, und zwar sehr diskret und in keiner Weise aufdringlich. Toll gemacht! Die Story steht immer im Vordergrund.

Der letzte Ouzo ist ein fantastischer Krimi. Wer kein Griechenland-Fan ist, aber ein Freund gut geschriebener Spannungsliteratur, wird begeistert sein. Mit hat das Buch wirklich viel Spaß gemacht.

Hanna von Feilitzsch

Hanna von Feilitzsch hat zahlreiche Drehbücher für das Fernsehen geschrieben. Mit ihrer Familie lebt sie am Tegernsee. Aus ihrer Feder stammen eigene Bücher, die in ihrem eigenen Verlag erscheinen. Sie hat familiäre Wurzeln in Griechenland. 2021 erschien mit Bittersüße Mandeln ihr erster Roman, der sich mit Griechenland und seiner neueren Geschichte auseinandersetzt. Mit Der letzte Ouzo wechselt sie zur Spannungsliteratur.

Roland Richter im Gespräch mit Hanna von Feilitzsch über den letzten Ouzo

Für den Hellas Blog habe ich mit Hanna ein kleines Gespräch über ihr Buch und Griechenland führen können.

Roland: Der letzte Ouzo ist Dein zweites Buch, das in Griechenland spielt. Was verbindet Dich mit dem Land?

Hanna: Ich bin Halbgriechin. Die Familie meines Vaters stammt vom Peloponnes. Während des Bürgerkriegs sind sie nach Athen ausgewandert. Ich selbst habe für drei Jahre in Athen gelebt, bei der Familie, und bin dort auf die Deutsche Schule gegangen. Eine ganz tolle Zeit. Während dieser Zeit habe ich das Land und die Leute lieben gelernt.

Roland: Christína, Deine Protagonistin, kommt unverhofft nach Páros. Die erwünschte Stelle bei der Mordkommission in Athen kann sie nicht haben. Mit Páros ist sie familiär verbunden, ihre Großeltern haben hier ein Haus und Christína kennt die Insel gut. Was verbindet Dich als Autorin mit Paros? Weshalb hast Du Dir die Insel als Handlungsort für Deinen Krimi ausgesucht?

Hanna: Paros ist meine Sehnsuchtsinsel. Jeden Sommer bin ich mit meinem Mann und den Kindern auf Paros. Über die Jahre hinweg haben wir viele Freunde auf der Insel gefunden. Zauberhafte Menschen. Paros ist mein Sehnsuchtsort. Was bietet sich mehr an, als ein Buch an solch einem herrlichen Ort spielen zu lassen? Und alles nur Phantasie, denn die Welt ist in Paros noch in Ordnung.

Christína – eine starke griechische Frau

Hanna von Feilitzsch mit ihrem Buch "Der letzte Ouzo"
Hanna von Feilitzsch mit ihrem Buch „Der letzte Ouzo“

Roland: Schon die erste Begegnung mit ihrem neuen Chef Fánis macht deutlich, dass Christína es nicht einfach haben wird. Auch weil sie eine Frau ist. In Griechenland hat sich in Sachen Gleichberechtigung in den letzten Jahren viel getan. Ist die Herabsetzung von Frauen nach Deiner Beobachtung immer noch ein großes Thema?

Hanna: Ja. Das stimmt. Der Leiter der Ermittlungen hat ganz eindeutig ein Problem mit Frauen und macht Christína das Leben schwer. Im Laufe der Geschichte wird sich auch aufklären, warum.

Es liegt nur an ihm, an persönlichen Erfahrungen. Ich habe den Eindruck, dass Frauen in Griechenland kaum mit Herabsetzungen kämpfen müssen. Es wird großen Wert auf Ausbildung gelegt, der Frauenanteil an den griechischen Universitäten ist bei 49,5 Prozent.

Frauen gehen in die Politik, nehmen exponierte Stellungen ein. Vor 50 Jahren wäre das nicht so einfach möglich wie heutzutage.

Roland: Mit Katerina Sakellaropoulou hat Griechenland ein weibliches Staatsoberhaupt. Was hast Du gedacht, als Du von ihrer Wahl erfahren hast?

Hanna: Toll. Eine starke Frau, die das Land repräsentiert. Sie gilt gemeinhin als progressiv und liberal. Darüber hinaus hat sie die Umwelt im Focus. Ein Thema, was in Griechenland besonders wichtig ist.

Hanna über den Krimi und die Zukunft von Christína

Roland: Kommen wir zurück zum letzten Ouzo. Es ist ein Krimi. Und zwar der erste, der unter Deinem Namen geschrieben wurde. Hast Du beruflich – Du schreibst Drehbücher – Erfahrungen mit diesem Genre?

Hanna: Das habe ich nicht wirklich. Ich habe jede Menge Drehbücher für Gerichtsfernsehen geschrieben, aber nie einen Krimi. Wobei mich das schon gereizt hätte…

Roland: Als alle Herausforderungen bewältigt sind, verspricht Christína, künftig nicht mehr auf eigene Faust zu ermitteln, sondern brav auf die Weisungen des Vorgesetzten zu hören. Das klingt nach einem unmöglich zu haltenden Versprechen. Werden wir in einem weiteren Krimi erfahren, wie es mit Christína weitergeht?

Hanna: Auf jeden Fall. Die Frage ist nur, ob Christína dieses Versprechen halten kann.

Páros

Über Paros (Πάρος) habe ich bis jetzt im Hellas Blog noch nichts geschrieben. Der Grund ist ganz einfach: Selbst war ich noch nicht dort.

Die Lektüre von „Der letzte Ouzo“ hat mich aber sehr, sehr neugierig auf die Insel gemacht. Auf ihr leben etwas mehr als 13.000 Menschen, die meisten davon in der Inselhauptstadt Parikiá (Παροικιά). Viele Orte, die Hanna in ihrem Krimi erwähnt, gibt es wirklich. Wenn ich mal nach Páros komme, nehme ich mir eine Wanderung auf dem Byzantinischen Weg schon jetzt fest vor.

Auf Páros gibt es natürlich auch viele Sehenswürdigkeiten, die im Krimi nicht vorkamen. In der Antike war der auf der Insel abgebaute Marmor sehr begehrt. Die alten Marmor-Steinbrüche in der Inselmitte kannst Du heute noch sehen. Eine weitere Empfehlung ist ein Besuch der archäologischen Stätte in Koukounaries (Κουκουναριές). Naturfreunde sollten zudem einen Ausflug in das Schmetterlingstal auf der Insel machen. Es soll ähnlich toll sein, wie das Schmetterlingstal auf Rhodos.

Nach Paros kommst Du auf zwei Wegen. Einmal gibt es eine Fährverbindung ab Piräus. Die Überfahrt dauert – je nach Verbindung – zwischen 3 und 6 Stunden. Wenn Du auf den Kykladen „Inselhüpfen“ machen möchtest, kannst Du Páros unproblematisch in Deine Reisepläne integrieren. Es bestehen gute Verbindungen mit dem Schiff zu anderen Inseln in der Umgegend. Schneller nach Páros geht es mit dem Flugzeug. Auf dem kleinen Inselflughafen landen zwar keine Flieger aus Mitteleuropa. Aber von Athen dauert der Flug knapp eine halbe Stunde., es gehen drei bis vier Flieger an jedem Tag. Insgesamt ist die Insel damit wirklich gut angebunden.

So viel zu Páros in aller Kürze. Hanna hat es mit ihrem Krimi defintiv geschafft, dass ich neugierig auf die Insel geworden bin. Du auch?

Wo kannst Du „Der letzte Ouzo“ kaufen?

Du bekommst den Krimi in jeder Buchhandlung und auch im Online-Handel. Es ist als Taschenbuch und auch als E-Book erschienen. Möglicherweise ist es in „Deiner Buchhandlung um die Ecke“ nicht vorrätig. Man kann den Krimi aber problemlos bestellen. Natürlich kannst Du das Buch auch direkt beim Verlag kaufen. Auf der Homepage findest Du nähere Informationen zu Der letzte Ouzo.

Möchtest Du das Buch kaufen, dann brauchst Du diese Informationen:

  • Der letzte Ouzo
  • Autorin: Hanna von Feilitzsch
  • erschienen: 15. November 2023
  • ISBN für das Taschenbuch: 978-3930931095
  • ASIN ‏ für das E-Book: B0CLGL2LXS
  • Das Buch ist erschienen im Feilitzsch-Verlag
  • Preis: 16 Euro (Taschenbuch) und 11,99 Euro (E-Book)
  • 464 Seiten (Taschenbuch) und 621 Seiten (E-Book)

Fängst Du einmal an, den letzten Ouzo zu lesen, wird er Dich bis zum Schluss fesseln. Ich habe es genossen!

Hinweis zum Urheberrecht an den Bildern

Die beiden in diesem Beitrag verwendeten Bilder hat Hanna von Feilitzsch mir zur Nutzung im Hellas Blog zur Verfügung gestellt. Das Urheberrecht an den Bildern liegt bei Ihr. Dafür, dass ich die Bilder hier verwenden darf, sage ich an dieser Stelle ein herzliches ευχαριστώ πολύ und Danke sehr!

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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