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Eintrittspreise für Museen und archäologische Stätten werden erhöht

Nach einer Meldung des griechischen Tourismusportals GTP wird das System für Eintrittspreise für Museen und archäologische Stätten im Laufe des Jahres 2024 verändert. Kombitickets fallen weg, was faktisch eine Erhöhung ist. Ab April 2025 gibt es noch eine weitere Erhöhung.

Einlass in den archäologischen Bereich unterhalb der Akropolis
Einlass in den archäologischen Bereich unterhalb der Akropolis

Betroffen von dieser Maßnahme sind nicht nur weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis oder das hervorragende Archäologische Nationalmuseum in Athen. Alle archäologischen Stätten und staatlichen Museen in Griechenland müssen ihre Eintrittspreise ändern.

Die Ticketpreise liegen zwischen 5 Euro und 30 Euro. Das ist bereits der Fall. Nur schaut der Staat jetzt genauer auf die Besucherzahlen. Eine zweite Preiserhöhung kommt dann zum 1. April 2025. Grundlage der Preise soll künftig nicht mehr die Qualität eines Museum sein, sondern es geht um Besucherzahlen und die Bedeutung des Ortes.

Außerdem wird die Möglichkeit eingeführt, die Akropolis außerhalb der normalen Betriebszeiten besuchen zu können. Kleine Gruppen können so eine spezielle Besichtigung des Geländes haben, ohne in den Touristenmassen unterzugehen. Wird dieses Angebot angenommen, soll es auch auf weitere Sehenswürdigkeiten ausgedehnt werden. Ich denke, dass sich dieses Angebot vor allem an prominente Besucher richten dürfte oder an Menschen, die aus anderen Gründen Menschenmassen meiden. Über die Preise dafür habe ich leider nichts in Erfahrung bringen können.

Fünf Kategorien für Eintrittstickets in Griechenland

Künftig gibt es fünf Kategorien für Eintrittstickets:

  • Kategorie A für besonders wichtige Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis in Athen: 30 Euro
  • Kategorie B: Archäologische Stätten und Museen, die mehr als 200.000 Besucher im Jahr haben: 20 Euro
  • Kategorie C: Archäologische Stätten und Museen, die im Jahr zwischen 75.000 und 200.000 Besucher haben: 15 Euro
  • Kategorie D: Archäologische Stätten und Museen, die im Jahr zwischen 15.000 und 75.000 Besucher haben: 15 Euro
  • Kategorie E: Archäologische Stätten und Museen, die weniger als 15.000 Besucher im Jahr haben.

Man kann es auch so formulieren: Wo viele Menschen hinkommen, sind die Preise besonders hoch.

Eine wichtige Änderung gibt es noch: Unterschiedliche Preise im Sommer und Winter, wie sie bisher üblich sind, soll es künftig nicht mehr geben. Den Einheimischen kommen ein paar mehr Tage mit freiem Eintritt zugute.

Was bleibt, sind Ermäßigungen für Senioren (aus der ganzen EU) ab 65 und der freie Eintritt für junge Menschen (EU-Bürger bis 25 Jahre, Nicht-EU-Bürger bis 18 Jahre). Menschen mit Behinderungen und deren Begleitpersonen haben ebenfalls kostenfreien Eintritt. Gleiches gilt für Inhaber eines Behindertenausweises, die selbst noch voll mobil sind. Deren Begleitpersonen müssen Eintritt zahlen.

Gibt es dann noch Kombitickets?

Das tolle Kombi-Ticket für Athen wird es ab April 2024 nicht mehr geben. Wenn ich die Meldung von GTP richtig verstehe, wird die Ausgabe von Tickets, die für mehr als eine Sehenswürdigkeit gelten, eingestellt.

Was bedeutet die Änderung der Preise für Reisende?

Für Griechenlandfreunde, die aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz in das Land der Hellenen fahren, liegt die Konsequenz auf der Hand: Eintritt in Museen und archäologische Stätten wird teurer als bisher. Die Erhöhung der Eintrittspreise für Museen und archäologische Stätten muss hingenommen werden.

Was gut ist, ist dass die Möglichkeiten elektronischer Tickets ausgeweitet werden sollen. Ich vermute, dass es aber noch ein bisschen dauert, ehe die Tickets für alle Museen und Stätten digital gekauft werden können. Ich selbst bin eher ein Fan des Museumsschalters. Aber das ist Geschmackssache.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

3 Gedanken zu „Eintrittspreise für Museen und archäologische Stätten werden erhöht

  • Die großen Player wie Santorini und Mykonos waren ja schon immer teurer… Seit ein paar Jahren ziehen nun auch andere griechische Inseln nach. Absurde Preise für Sonnenliegen/Sonnenschirme, selbst die Kleinen Ostkykladen verlangen in der Hauptsaison inzwischen verrückte Preise für Unterkünfte. Wo das noch hinführen soll, ist mir Schleierhaft.

    Ta Leme, kv

    Antwort
  • Moin Roland, nicht nur die Preise für das Olivenöl und Museen werden 2024 ansteigen. 2024 kommen erhebliche Kosten für Griechenland-Reisende hinzu. Neben der Klimasteuer auf Unterkünfte kommen noch zusätzliche Kosten/Erhöhungen (Erhöhung der Pauschalreisen, Umweltzuschläge/ CO2-Zuschlag bei den Fähren und Erhöhung der Mautgebühren) für Griechenland Besucher ab den 1. Januar 2024 hinzu:

    – Klimasteuer auf Unterkünfte
    Künftig müssen Reisende eine saisonabhängige Klimasteuer von März bis Oktober auf ihren Aufenthalt in Griechenland bezahlen. Die eingeführte Bettensteuer wurde wieder abgeschafft.
    https://www.adac.de/news/griechenland-klimasteuer-2024/

    – Umweltzuschläge/ CO2-Zuschlag bei den Fähren
    Der CO2-Zuschlag richtet sich nach dem, was beim Schiff oben rauskommt.

    – Erhöhung der Fährpreise für die Adria und Kreta
    Fährtickets auf der Adria sollen im nächsten Jahr deutlich teurer werden. Kathimerini berichtet, die Fährunternehmen seien ab 1. Januar 2024 verpflichtet, im europäischen Emissionshandelssystem Verschmutzungsrechte (CO2-Zertifikate) für ihre Schiffe zu kaufen.

    Grimaldi habe für Adria-Linien zwischen Italien und Griechenland angekündigt, der Preis für Tickets werde um zehn bis 15% steigen. Kathimerini erwartet, dass die Grimaldi-Tochter Minoan Lines sowie die Attica-Group ihre Ticketpreise in ähnlicher Höhe anheben. Grimaldi hatte als erster Wettbewerber auf der Adria CO2-Zuschläge angekündigt.

    In den Emissionshandel werden vorerst nur Strecken zwischen Italien und Griechenland sowie zwischen Piräus und Kreta einbezogen. Für andere innergriechische Linien gelten demnach noch bis 2029 Ausnahmeregelungen.
    https://www.kathimerini.gr/economy/562739932/ayxiseis-eisitirion-apo-tin-grimaldi-lines/

    Die CO2-Zuschläge werden voraussichtlich ab Mitte Januar auch für die innergriechische Strecken von und nach Kreta erhoben. Die übrigen innergriechischen Strecken – also etwa zu den Kykladen – sollen 2029 folgen.

    Attica berechnet auf der Adria bei Economy-Tarifen je nach Verbindung zwischen 5%-10%, bei den teureren Kabinentarifen zwischen 2,6% bis 6,2% Aufschlag.
    (Quelle: 31.12.2023, Kathimerini)

    – Erhöhung der Mautgebühren
    Wegen inflationsbedingt gestiegenen Unterhaltskosten der Autobahnen werden auf griechischen Autobahnen höhere Mautgebühren fällig. Konkret wird derzeit von einem Anstieg von knapp 8% ab dem 1. Januar ausgegangen. Betroffen von den Erhöhungen sind alle Autobahnen im Land.

    – Erhöhung der Pauschalreisen
    Holidays up to 70% more expensive amid cost of living crisis
    Flights and package holidays to Spain, Greece and Italy have soared since last year
    https://www.which.co.uk/news/article/holidays-more-expensive-amid-cost-of-living-crisis-aAynX8C3tjrd

    Kaló Chimóna (Καλό χειμώνα) – einen guten Winter, kv

    Antwort
    • Vielen Dank für diese Ergänzungen. Ich denke, dass Griechenland und auch die Reisebranche ein Stück weit austesten, was geht. Aber ähnliche Tendenzen sehen wir wohl in den allermeisten Ländern.

      Antwort

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