Private Ferienwohnungen in Athen
Ferienwohnungen sind in Athen für Reisende eine tolle Alternative zu Hotels. Bei meinen Besuchen in Athen habe ich zumeist in einer Ferienwohnung übernachtet. Die habe ich über AirBNB gebucht. Die Plattform Booking.com bietet da ebenso gute Möglichkeiten.
Auf dem ersten Foto seht Ihr ein Haus, in dem ich 2015 eine Woche gewohnt habe. Die Wohnung liegt sehr zentral, in der Drakou. Das ist zu Fuß nur einige Minuten von der Akropolis entfernt. Aber wie immer hat sowas nicht nur eine Seite der Medaille.
Die kurzfristige Vermietung von Immobilien an Feriengäste hat Folgen für die Einheimischen. In ganz Griechenland werden um die 130.000 Wohnungen und Häuser auf AirBNB und anderen Plattformen zur Vermietung angeboten.
Bei 45 Millionen Übernachtungen haben die Vermieter 2022 einen Umsatz von 1,38 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind 14% der Einnahmen der Reisebranche.
Inzwischen hat die Vermietung von Ferienwohnungen durch Privatleute eine Dimension angenommen, die woanders zu spüren ist.
Die Situation in Athen
Kommen wir konkret auf Athen zu sprechen. Im Juni berichtete die Tageszeitung Kathimerini, dass die Vermietung von Ferienwohnungen gegenüber 2021 um 237% angestiegen ist.
Im März 2022 ging ein Gerichtsurteil durch die Medien, in dem es um die Vermietung über AirBNB ging. Ein Mann wurde zur Zahlung von 221.000 Euro verurteilt. Die Wohnung dieses Mieters war in Paris.
Die Summe klingt spektakulär. Aber man muss sehr auf die Feinheiten achten: das war eine Mietwohnung. Die Untervermietung war nicht erlaubt. Daher muss der Mieter/AirBNB-Vermieter seine Mieteinnahmen komplett an den Vermieter abführen. Zuzüglich ausstehender Miete und Ersatz für entstandene Schäden gibt das den ausgeurteilten Betrag.
Dieses Beispiel zeigt: Es gibt rechtliche Möglichkeiten, gegen Leute vorzugehen, die unter Missachtung der für das Beherbergungsgewerbe geltenden Regeln ihr Geschäft machen wollen. Hier war der Eigentümer und eigentliche Vermieter der Wohnung am Zuge. Aber woanders kann es auch der Staat sein, der Gewinne von unerlaubter Vermietung abgreift.
Die zunehmende Zahl von Ferienwohnungen wird zum Problem für Einheimische
In Athen hat die Vermietung von Wohnungen an permanent wechselnde Gäste auch unschöne Auswirkungen auf die Einheimischen. Diese Wohnungen sind für den freien Mietmarkt nicht mehr zugänglich. Andere Mieter und Wohnungseigentümer in den betroffenen Häusern freuen sich nicht immer über die permanent wechselnden Nachbarn, die oft mehr die eigene Party als Rücksicht auf andere im Sinn haben. Dieses Thema will ich hier nicht ausweiten. Es würde den Rahmen sprengen. Dazu werde ich noch einen eigenen Artikel machen.
Die Sache hat noch einen anderen Aspekt. Schätzungsweise entgehen dem Staat Steuereinnahmen in Höhe von 316,7 Millionen Euro. Das ist für jeden Staat zu viel, um es zu ignorieren. Ich bin mir sehr sicher, dass der griechische Staat Maßnahmen ergreifen wird, um das Vordringen privater Ferienwohnungen einzudämmen.
Das wird Auswirkungen auf das Angebot von Ferienwohnungen über die einschlägigen Plattformen haben. Welche, das bleibt abzuwarten. Die Entwicklung, die in Griechenland einsetzen wird, bleibt spannend.
Für mich als Reisender sind Ferienwohnungen eine tolle Alternative zu Hotels. Ich muss mir zwar Frühstück und mein Bett selbst machen. Aber dafür bin ich ungestört.
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