Griechenland

Die Grablegung Christi auf einer Briefmarke von 1994

Karfreitag ist Jesus Christus ans Kreuz geschlagen worden, gestorben und in sein Grab gelegt worden. Der Glaube daran eint die Christen aller Konfessionen und Glaubensrichtungen. In Griechenland hat das Christentum eine sehr hohe Bedeutung. Daher gibt der griechische Staat auch immer wieder Briefmarken mit christlichen Motiven heraus.

Zu Ostern 1994 gab es auch eine Briefmarke mit der Grablegung Christi

Briefmarke von 1994: Die Grablegung Christi
Briefmarke von 1994: Die Grablegung Christi

Heute möchte ich Euch eine Marke vorstellen, auf der wir die Grablegung Christi sehen. Die Szene ist auf einer Ikone dargestellt, die zwischen 1620 und 1645 auf Patmos entstanden ist.

Die Ikone zeigt, wie Jesus Christus nach der Kreuzigung in sein Grab gelegt wurde.

Diese Ikone berührt mich sehr, weil Marias trauriger Gesichtsausdruck bei der Grablegung alles sagt: Der Tod des Menschensohn war für seine Mutter ganz furchtbar. Das Wunder der Auferstehung stand ja erst noch bevor, und ob Maria das erwarten konnte? Der Ikonenmaler gibt hierauf eine Antwort: Nein, sie konnte es nicht.

Um Maria herum zeigt der Ikonenmaler viele andere Menschen. Diese haben teils einen Heiligenschein, teils haben sie es nicht. Ganz so war es nicht.

Die Bibel sagt, dass Josef von Arimathäa zu Pilatus ging und die Herausgabe des Leichnams erbat. So steht es zum Beispiel bei Matthäus 27, 57-61. Das Johannesevangelium erwähnt noch einen Nikodemus. Maria Magdalena und eine weitere Frau namens Maria beobachteten dies. Wir kennen also vier Menschen, die in die Grablegung Christi involviert waren. Seine Mutter – die meiner Meinung nach auf der Ikone zu sehende Maria – war nicht dabei.

Dass auf der Ikone so viele weitere Personen zu sehen sind, hat wahrscheinlich mit einer Entwicklung des christlichen Glaubens zu tun. Immer mehr Gläubige wünschten sich, dass sie dabei gewesen wären. Und die Ikonenmaler haben das aufgegriffen. Wir sehen diese Tendenz nicht nur bei orthodoxen Darstellungen der Grablegung Christi, sondern auch in der katholischen Kirchenmalerei und Bildern anderen Glaubensrichtungen.

Die Marke hat einen Nennwert von 90 Drachmen. Im Michel-Katalog hat sie die Nummer 1846. Die griechische Post hat sie mit einer Auflage von 7.000.000 Stück herausgegeben. Der Wert liegt laut Katalog postfrisch bei 50 Cent und gestempelt bei 40 Cent. Aufgrund der hohen Auflage erwarte ich hier keine große Wertsteigerung.

Meine Quellen zu diesem Beitrag

Externe Internetseiten habe ich verlinkt. Zusätzlich habe ich verwendet:

  • Michel Katalog Südosteuropa 2017/2018 (102. Auflage), Seite 417

Für weitere Hinweise zu dieser Marke bin ich immer dankbar. Meine Kontaktdaten stehen im Impressum.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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