Festland

Varlaam

Das Kloster Agion Panton (Αγίων Πάντων, Allerheiligen) ist bekannter unter dem Namen Varlaam (Μονή Βαρλαάμ). Es ist Teil des Komplexes der Meteora-Klöster.

Die Geschichte von Varlaam

Das Kloster Varlaam hat eine sehr alte Historie.

Varlaam: Kloster Agion Panton - Foto von Walter Hener
Varlaam: Kloster Agion Panton
(Foto: Walter Hener)

Seine Gründung wird auf die Mitte des 14. Jahrhunderts datiert. Damals ließ sich der Asket Varlaam auf der Felsenspitze nieder. Allerdings war seine Einsiedelei mehrere Jahre nach seinem Tod unbewohnt.

Im frühen 15. Jahrhundert kamen dann die Brüder Nektarios und Theofanis. Diese waren nicht nur natürliche Brüder, sondern auch als Mönche verbunden. Sie waren Aspraden, griechische Gelehrtenmönche. Sie kamen aus Ioannina, auf der Insel Ioannina hatten sie schon ein Kloster gegründet. Später gingen sie nach Varlaam und gründeten das Kloster. Theophanes starb am 17. Mai 1544, Nektarios am 7. April 1550. Sie haben eine Autobiographie hinterlassen.

Mit dem Bau des Klosters wurde 1518 begonnen, wahrscheinlich ist es 1535 abgeschlossen worden.

Die Klosterkirche wird auf das Jahr 1541 datiert. Sie ist mit wunderschönen Ikonenmalereien ausgeschmückt, die in drei Phasen entstanden sind.

Die ältesten Heiligenbilder sind 1548 von Frangos Katelanos gemalt worden. 1566 haben die Hagiographen Georgios und Frangos Kontaris weitere Bilder gemalt. Nach einer Widmungsinschrift sollen zwischen 1780 und 1782 weitere Bilder entstanden sein. Es kann sich aber auch um Restaurationsarbeiten gehandelt haben.

Varlaam ist ein Männerkloster

In Varlaam leben Mönche. Es ist ein reines Männerkloster.

Das Kloster auf der Felsennadel - Foto von Walter Hener
Das Kloster auf der Felsennadel
(Foto: Walter Hener)

Frauen gehören der Mönchsgemeinschaft nicht an. Aus dem Jahr 1779 ist ein Reiseberichte überliefert, nach dem seit dem Bau des Klosters keine Frau mehr den Ort betreten habe.

Hintergrund dafür ist, dass Nektarios und Theofanis in ihrem Testament die zönobitische Lebensweise festgelegt haben. Ein anderes Wort dafür ist Koinobitentum. Das Kennzeichen dieser Lebensweise ist zum einen, dass die Mönche selbst besitzlos sind. Zum anderen sind die Mönche durch eine Mauer von der Außenwelt getrennt. In den Meteora-Klöstern ist diese Lebensweise gewissermaßen auf die Spitze getrieben. Denn die Klöster befinden sich auf hohen Felsen.

Das gilt auch und gerade für das Kloster Varlaam. Es steht auf einer Felsnadel in einer Höhe von 373 Meter über dem Talboden.

Die Drachenhöhle

Dort gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit, die Drachenhöhle (Δρακοσπηλιά). Sie befindet sich an der südlichen Seite der Felsnadel unterhalb des Klosters. Im Osten liegen die Ruinen des Klosters Kelarakia (Κελαράκια).

Was bedeutet Varlaam?

Wie eingangs erwähnt ist Varlaam der Name des Asketen, der sich als erstes auf diesen Ort zurückzog. Der Name Varlaam stammt aus der chaldäischen Sprache und bedeutet “ Sohn des Volkes „.

Kann ich Varlaam besuchen?

Seitenansicht auf das Kloster - Foto von Walter Hener
Seitenansicht auf das Kloster
(Foto: Walter Hener)

Wenn Du möchtest, kannst Du das Kloster besuchen. Es liegt bei Kalambaka, die Anfahrt ist ausgeschildert. Für die eigene Navigation schau Dir die genaue Lage des Klosters Varlaam auf Google Maps an.

Es gibt einen großen Besucherparkplatz. Hier kommen auch organisierte Touristengruppen mit Bussen her. Ich empfehle daher, dass Du früh morgens vor dem Massenansturm zum Kloster kommst. Du musst auf die Felsnadel nicht hinaufklettern. Es gibt eine Seilbahn, über die Menschen und Güter hinauf transportiert werden.

Das Kloster öffnet morgens um 9 Uhr.

Die Schlusszeiten sind:

  • Sommer: 16 Uhr
  • Winter: 15 Uhr

Ruhetage: Donnerstag und Freitag

Im Zweifel informiere Dich bitte vorab. Du erreichst das Kloster unter der Rufnummer +30 2432 022277.

Tipp für einen tollen Blick auf Varlaam

Möchtest Du einen schönen Blick auf das Kloster Varlaam werfen, so habe ich noch einen Tipp für Dich. Direkt gegenüber gibt es ein Felsplateau. Fahr mit Deinem Auto zum Kloster Metamorphosis und parke dort. Etwas unterhalb gibt es dunkle Sandsteinfelsen, zu denen Du über einen kleinen Pfad kommst. Du gehst aber auf eigene Gefahr. Es gibt keine Absperrung, und Du kannst sehr tief ins Tal fallen. Aber der Ausblick lohnt das Risiko.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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