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Reiseziel Korfu

Die Zeitschrift Brigitte hat einen am 7. März 2024 einen Bericht gebracht, der Korfu als Reiseziel empfiehlt. Das Thema greife ich gerne auf. Denn auf der zweitgrößten der Ionischen Inseln findest Du alles, was das Herz begehrt: Strand, Natur und mit Korfu Stadt sogar ein UNSECO Weltkulturerbe.

Über die Insel Korfu

Korfu heißt auf Griechisch Kerkyra (Κέρκυρα). Sie ist die siebtgrößte Insel Griechenlands. Sie ist ungefähr 60 km lang. Der Süden ist flach, der Norden hat mehrere Erhebungen. Ich habe die Insel als sehr grün in Erinnerung, auch im Sommer. Aufgrund seiner natürlichen Schönheit, der reichen und überall zu sehenden Geschichte sowie der Lage inmitten der Ionischen Inseln steht Korfu für mich ganz oben auf meiner Liste der Reiseempfehlungen für Griechenland.

Einen ausführlichen Beitrag über Korfu habe ich bislang noch nicht gemacht. Der kommt aber noch. Inzwischen gibt es aber einige Beiträge zu Korfu im Hellas Blog, die Du durch Klick auf den Link anschauen kannst..

Stand auf Korfu

Rings um Korfu ist das Meer, und rings um die Insel gibt es schöne Strände. Das macht Korfu zum idealen Reiseziel für einen Badeurlaub.

Strand und Meer auf Korfu
Strand und Meer auf Korfu

Korfus Küsten hat eine Länge von ca. 217 km und ist sehr abwechslungsreich. Die Blaue Flagge ist 2023 an Korfu für 17 Strände vergeben worden, was für die hohe Qualität der Badestrände spricht.

Ich kenne nicht alle Strände, aber zumindest drei. Und die möchte ich Euch gerne kurz vorstellen.

Canal d’Amour (Κανάλι του ‚Ερωτα): Liegt im Norden der Insel bei Sidari (Σιδάρι) und hat einen sehr sauberen Sandstrand. Dieser Strand wurde 2023 mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, was für die hohe Badequalität spricht. Das Besondere am Canal d’Amour ist eine Meerenge, die zwischen Sandsteinklippen liegt. Hier kann man problemlos durchschwimmen, und dazu gibt es auch eine romantische Sage. Die lautet, dass wenn ein Mädchen durch diese Meerenge hindurchschwimmt und dabei an ihren Liebsten denkt, dann wird dieser bald um ihre Hand anhalten. Ob das wirklich klappt, kann ich allerdings nicht sagen. Ich habe noch keine Frau getroffen, die das bestätigen kann. Aber schön ist diese Sage trotzdem.

Ermones (Έρμονες): Kiesstrand an der Westküste von Korfu. Sehr sauber, auch der Strand von Ermones ist 2023 mit der Blauen Flagge ausgezeichnet worden.

Roda (Παραλία Ρόδα): Kiesstrand im Norden von Korfu. Hier ist sehr viel los, der Strand von Roda zählt mit zu den meist besuchten Beaches auf Korfu. Er gilt als kinderfreundlich. Nahebei kann man eine Kleinigkeit essen oder shoppen. 2023 hatte der Strand von Roda keine blaue Flagge. Und wer lieber einen reinen Sandstrand mag, sollte ich etwas anderes suchen.

Ich könnte noch einen Hotelstrand bei Lefkimmi (Λευκίμμη) erwähnen, der sehr schönen Sand hatte und sehr flach weit ins Meer reichte. Da der nicht öffentlich zugänglich war, lasse ich den an dieser Stelle aber aus. Hier habe ich aber wundervolle Sonnenuntergänge gesehen, von denen ich auch ein kleines Video gefertigt und im YouTube Kanal des Hellas Blog eingestellt habe. Viel Spaß beim Anschauen.

Abendstimmung am Strand von Korfu

Wer einen schönen Badeurlaub machen möchte, ist auf Korfu definitiv richtig.

Natur auf Korfu

Korfu hat aber auch sehr viel und wundervolle Natur zu bieten. Die Insel ist der grün und immer wieder für Überraschungen gut.

Korfu: Die Natur und ein kleiner Ort in der Nähe vom Kloster Pa
Natur und ein kleiner Ort in der Nähe vom Kloster Paleokastritsa

Für einen Wanderurlaub ist Korfu definitiv immer wieder gut. Mir ist an den verschiedensten Stellen der Insel immer wieder aufgefallen, wie schön die Natur hier ist.

Zum Thema Wanderurlaub habe ich Euch die Touren von Patricia und Kostas Nikolaou vorgestellt. Schau auf deren Homepage, ob die angebotene Wanderung auf Korfu etwas für Dich ist.

Es gibt viele Ecken auf Korfu, die für Naturfreunde sehr reizvoll sind.

Schau Dir mal im Südosten der Insel den Abschnitt zwischen Mesongi (Μεσογγη) und Kalivotis (Καλυβιώτης) an. Hier gibt es sehr viele Olivenwälder, die teils bis ans Meer reichen.

Toll fand ich im Norden auch die Gegend um den Berg Pantokrator. Hier kann man schön wandern, es gibt einige Wege bis hinauf zum Gipfel mit dem darauf befindlichen Kloster. Eine Besonderheit dieser Klosteranlage ist der ausgesprochen hässliche Wald von Antennen, der hier installiert worden ist. Ist man erst einmal oben, stören die Teile aber nicht so sehr wie ich ursprünglich dachte.

Schließlich möchte ich noch die Gegend um das Kloster Paleokastritsa (Μονή Υπεραγίας Θεοτόκου Παλαιοκαστρίτσας) empfehlen. Das Kloster selbst lohnt natürlich den Besuch, aber die sehr grüne Gegend in der Nähe auch.

Korfu Stadt

Die Hauptstadt der Insel heißt wie die Insel selbst: Korfu. Der Einfachheit sprechen wir im Deutschen von Korfu Stadt.

Der Hafen von Korfu Stadt
Korfu Stadt vom Meer aus gesehen

Geprägt ist Korfu Stadt von zwei Burgen der Venezier, die lange über die Insel Korfu geherrscht haben. Aber auch Briten und Franzosen haben in der Vergangenheit ihre Fahne über Korfu gehisst und Spuren hinterlassen. Da muss man etwas genauer hinsehen, sie sind aber da.

Zwischen den beiden Burgen des Ortes liegt die malerische Altstadt. Diese fantastischen Locations sind als Weltkulturerbe der UNESCO besonders geschützt.

Auf dem Bild sieht man links auf der zur See hin gewandten Seite die Alte Festung, und rechts am Rand ist die Neue Festung. Dazwischen liegt eine Altstadt, deren Architektur man die Prägung durch Italien sehr leicht ansehen kann.

In Korfu Stadt gibt es zahlreiche Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Schaut doch mal in der Kirche Agios Spyridon vorbei. Spyridon ist der Schutzheilige der Stadt, seine Reliquien ruhen in einem Sarkophag aus Silber.

Karneval in Korfu-Stadt

Übrigens: Fans des Karnevals können die venezianische Variante auch in Korfu-Stadt erleben. Man merkt den örtlichen Traditionen an, dass die Venezier hier über eine lange Zeit das Sagen hatten.  Aus Venedig haben die Korfioten Masken, die Färbung der Gesichter durch die Asche und neue Figuren wie dotori (Ärzte), nodari (Notare) und muzeta (Gesichter) übernommen. Zu beachten ist, dass Karneval in Korfu sich nach dem in der orthodoxen Kirche gebräuchlichen Julianischen Kalender richtet. Seit 1964 feiern auch die hiesigen Katholiken Ostern (und Karneval) nach dem in der orthodoxen Kirche gebräuchlichen Kalender. Der Bischof von Korfu hat vom Heiligen Stuhl die Erlaubnis erhalten, vom sonst in der katholischen Kirche gültigen gregorianischen Kalender für die Osterfeiertage abzuweichen. Also: Karneval auf Korfu ist schön wie in Venedig und für Fastnachter aus MItteleuropa definitiv mal was anderes.

Auf jeden Fall lohnt es sich, einen Abstecher zum Kloster Vlacherna (Ιερά Μονή Παναγίας Βλαχερνών) zu machen. Dahinter befindet sich im See die „Mäuseinsel“, auf der eine byzantinische Kapelle aus dem 16. Jahrhundert steht. Das findest Du im Süden der Stadt in der Nähe des Flughafens von Korfu. Trotz der Nähe des Flughafens ist es hier wunderschön. Schau einfach mal vorbei und lass die Gegend auf Dich wirken.

Rolands Meinung zu Korfu als Reiseziel

Ich fand Korfu wirklich toll. Hier kann man, je nach Geschmack, wirklich alles haben, was das Touristenherz begeht. Ich hoffe, mit meinem Tipps kannst Du für Deine anstehende Reise – oder für das Schmieden Deiner Reisepläne – etwas anfangen.

Meine Quellen zu diesem Beitrag

Externe Internetseiten habe ich verlinkt. Zusätzlich habe ich verwendet:

Für weitere Hinweise zu Korfu bin ich immer dankbar. Meine Kontaktdaten stehen im Impressum.

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

Ein Gedanke zu „Reiseziel Korfu

  • Kalimera Roland, Korfu ist eine sehr grüne Insel, im Enddefekt ein kompletter Olivenhain. Ich hab im Mai 2010 für 1 Monat die gesamte Insel abgeklappert. Man sollte sich schon Zeit lassen für die Insel.

    Im Juli 2023 hat es leider mehrere Tage schwer gebrannt auf Korfu. „Auch auf der griechischen Urlaubsinsel Korfu sind Waldbrände ausgebrochen. Die Behörden gaben dort Evakuierungsalarm für zwölf Dörfer heraus, wie die Nachrichtenagentur Athens News Agency berichtete. Am späten Sonntag wurden Evakuierungen auf dem Land- und dem Seeweg eingeleitet. Die Küstenwache teilte mit, dass am Strand von Nissaki im Nordosten der Insel eine Rettungsaktion angelaufen sei: Sechs Schiffe der Küstenwache und sieben Privatboote hätten bereits 59 Menschen vom Strand geholt.“ (Quelle: Die Welt, 24.7.23)

    Korfu, besonders Korfu Stadt ist auch sehr italienisch geprägt (durch die italienische Besatzung). Das spiegelt sich in der Architektur und dem Essen wieder.

    Die Insel ist sehr abwechslungsreich. Berge, kleine Dörfer, viele Strände, sehr gute Möglichkeiten für Wanderungen usw. Es gibt einige sehr touristische Ecken und auch noch ruhigere und ursprüngliche Ecken auf der Insel.

    Von Korfu werden auch viel Tagesausflüge auf die Nachbarinseln angeboten. Albanien liegt auch vor der Haustür……

    Ein großes Problem in den letzten Jahren, ist aber der Müll. Die Deponie in Temploni ist seit Jahren chronisch überfüllt und eine zweite Deponie in Lefkimmi wurde eingerichtet, bislang aufgrund des Widerstandes örtlicher Initiativen jedoch nicht in Betrieb genommen. Zurecht fordern diese zuallererst ein Konzept für Müllvermeidung und Recycling.

    Seit Jahren gibt es auf Korfu für die Müllentsorgung und Recycling keinerlei Konzepte+ durch Regierung und lokale Behörden. Der gesamte Müll wurde auf eine einzige Deponie in Temploni gekippt, die nun voll ist. Aktduell wird der Müll von Korfu nach Kozani (Westmakedonien) gebracht.
    Es fehlt an ganzheitlichen und langfristigen Maßnahmen, nämlich ein tragfähiges Abfallwirtschaftskonzept. Einen Plan B scheint es aber nicht zu geben.

    Es gibt einige private Initiativen auf der Insel, z.B. einen Tavernen Besitzer aus Arillas: https://radio-korfu.de/mulltrennung-ein-unternehmer-zeigt-wie-es-geht/ oder private Recycling Initiativen: https://radio-korfu.de/ein-gutes-neues-jahr-auch-was-das-mullproblem-betrifft/

    Die Idee mit den Recycling-Stationen ist eine Eigeninitiative von zugezogenen Inselbewohnern. Die Gemeindeverwaltung von Korfu ist nicht auf die Idee gekommen.

    Der Gerichtshof der Europäischen Union hatte im Frühling 2017 Griechenland zu einer Geldstrafe in Höhe von 353.000 Euro wegen den schlechten Betriebs der Deponie bei Temploni verurteilt. Seit 2009 muss der griechische Staat  wegen mangelhafter Abfallentsorgung auf Korfu Strafen in Millionenhöhe zahlen. Die Sanktionen blieben allerdings bis heute erfolglos und die chronisch überfüllte und unzureichend gesicherte Deponie in Temploni wurde weiter betrieben, weiter unter Verstoß gegen das EU-Abfallrecht. Die einzige Maßnahme, die bisher ergriffen worden ist, ist den Abfall maschinell zu Paketen zu komprimieren um sein Volumen zu verringern.

    EU Commission warns Greece over waste management on Corfu https://www.keeptalkinggreece.com/2019/03/08/corfu-waste-management-garbage/

    Die Bewohner von der Temploni-Deponie fordern:
    „Die Bürgerinitiative drängt auf ganzheitliche und langfristige Maßnahmen: Statt der Endlagerung von Müll und recyclebaren Wertstoffen muss ein tragfähiges Abfallwirtschaftskonzept her.“

    Die Griechen verbrauchen ca. 4,3 Milliarden Plastiktüten pro Jahr. Nur 1% davon wird recycelt. Laut Greenpeace werden heute in Griechenland jedes Jahr 4,3 Milliarden Plastiktüten verwendet, 300 Millionen Plastikbecher und zwei Milliarden Plastikflaschen für Wasser und alkoholfreie Getränke (ca. 250 Plastikflaschen pro Person!).

    In Griechenland werden jährlich 5,6 Millionen Tonnen Abfälle verursacht; 6 % mehr als vor fünf Jahren. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Umweltagentur in einem kürzlich verfassten Bericht.
    Griechenland hingegen ist unter jenen 18 Staaten, die die vorgeschriebenen Ziele nicht erreichen können. Der Europäischen Umweltagentur zufolge werden in Griechenland weniger als 16 % des Abfalls recycelt. (Griechenland Zeitung, 2.Juli 2023)

    Auf Korfu und den meisten Griechischen Inseln liegt leider weiterhin viel Müll in der Natur, zwischen den Olivenhainen und am Straßenrand. Beim Thema Umweltschutz fehlt es vielen Griechen an Bewusstsein.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

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