Verspricht Instagram Wirklichkeit?
Hält die Wirklichkeit, was Instagram von ihr verspricht? Im History Blog habe ich das Thema im letzten Jahr schon einmal aufgegriffen.
Die Reisebloggerin Lucy Tranos ist im Netz und auf Instagram sehr erfolgreich. Im Sommer letzten Jahres hat Moneyreview.gr über sie berichtet. Hier ging es um Santorin und die vielen Insta-Beiträge, die dort entstehen. Ich sehe, dass solche Beiträge für Griechenland sehr wichtig sind. Denn die vielen tollen Bilder von Besuchern sind die beste Werbung, die ein Reiseziel bekommen kann.
Ruiniert Instagram Deinen Urlaub? In Welt kmpkt stellt die Sabine Winkler diese These auf: Travelblogger auf Instagram können Deinen Urlaub ruinieren, noch ehe er begonnen hat. Sie berichtet u.a. von Terrassen auf Santorini, die der Jagd nach perfekten Fotos für Instagram schon zum Opfer gefallen sein sollen.
Ich habe schon beobachtet, dass Leute beim Foto perfekten Selfie nicht nach hinten geschaut und über irgendetwas gestolpert sind. Dass sie dabei was kaputt machen, kann ja sein. Aber meist sind Instagram Poser mehr eine Gefahr für sich selbst als für andere.
Die Profis auf Instagram machen die Fotos meist nicht selbst. Entweder arbeiten sie mit einem Selbstauslöser für ihre Kamera. Oder aber jemand ist dabei, der sie fotografiert, während sie vor irgendeiner Kulisse posieren.
Dennoch sehe ich, dass das zum Problem werden kann. Denn wenn tausende von Leuten jeden Tag einen bestimmten Ort aufsuchen, um dort ein Foto zu machen, dann hinterlässt dieser Massenauflauf natürlich Spuren. Umweltschutzorganisationen wie Leave No Trace geben daher Handlungsempfehlungen für Bilder in sozialen Medien. So empfehlen sie, zwar die Orte, nicht aber nicht den genauen GeoTag zu posten. Die Leute sollen sich vor Ort selbst Gedanken machen, wo sie gefahrlos ein Foto machen können. Auch soll man vorher überlegen, was auf den Bildern zu sehen ist. Denn die Fotos können andere zur Nachahmung animieren. Und vor allem soll man vor Ort keine Spuren hinterlassen und sich auch aktiv am Schutz der Natur engagieren.
Für Sehenswürdigkeiten an touristischen Hot Spots wie Oia auf Santorin spielt letzteres vielleicht keine große Rolle. Aber wenn man in Nordgriechenland in der Region um die Meteora Klöster unterwegs ist, sieht das anders aus. Dort gibt es viel Natur, auf die Rücksicht zu nehmen ist.
Was also ist vom Thema Instagram zu halten? Ich finde, dass Insta eine gute Sache ist, um sich ein gewisses Bild von einem Ort zu machen und sich zu Fotos inspirieren zu lassen. Mehr aber nicht. Der Blog Sonne Wolken hat einige gute Tipps zu Instagram gegeben, die sich vor allem an Anfänger richten. Insta ist eine tolle Möglichkeit, um andere an eigenen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Die Wirklichkeit findet Ihr aber nur vor Ort. Und die ist in Griechenland auf eine Weise bezaubernd, die sich in Bildern nicht immer einfangen lässt.
Mein Tipp für Deine Zeit in Griechenland: Jage nicht den Insta-Hotspots hinterher, die andere promoten. Lass Dich treiben und vor Ort inspirieren. Und dann entstehen DEINE Fotos, die DEINE Freunde an DEINER Reise teilhaben lassen. Die Wirklichkeit ist besser als Instagram.