City Trip Athen

Der City Trip Athen ist 2023 in 4. Auflage erschienen. Ich mag Athen sehr und habe mir diesen Reiseführer für Euch angeschaut.

City Trip Athen

Der Reise Know-How Verlag aus Bielefeld hat sich auf Literatur für Individualreisende spezialisiert. Ausdrücklich spricht der Verlag Backpacker, Städtereisende, Träumer, Individualisten, Biker und Sprachbegeisterte an, die auf der Suche nach Reisebüchern, Landkarten oder Inspiration. Damit liegt die Messlatte für die Autoren eines Reisebuchs schon mal ziemlich hoch. Entsprechend gespannt bin ich, wie Margit Brinke und Peter Kränzle diese Hürde genommen haben.

Der Reiseführer ist in vier Abschnitte untergliedert: Athen entdecken, Athen erleben, Athen verstehen und praktische Reisetipps. Den Abschluss bildet ein Anhang, das neben einem Glossar auch eine kleine Sprachhilfe bietet. Der Aufbau des City Trip Athen macht schon einmal einen guten Eindruck.

Richtig klasse finde ich eine Lesehilfe im Inhaltsverzeichnis. Die in Athen entdecken beschriebenen Sehenswürdigkeiten sind mit ein bis drei Sternen versehen. Drei Sterne bedeutet nicht verpassen, zwei Sterne sind besonders sehenswert und ein Stern meint, dass eine Sehenswürdigkeit nur für speziell interessierte Besucher wichtig sei. Über Details kann man freilich streiten. Den allermeisten Sternevergaben möchte ich mich aber anschließen. Dieses Detail ist wirklich eine tolle Hilfe für die Planung der eigenen Reise.

Im ersten Kapitel Athen entdecken schlägt das Herz des Buches. Selbst bin ich ja ein großer Fan der griechischen Antike, was sicherlich auch an vielen Beiträgen im Hellas Blog zu spüren ist. Das antike Athen ist der erste Abschnitt des Buchs. Gemeint ist hier allerdings die archäologische Zone rund um den Akropolis-Hügel. Antike Sehenswürdigkeiten, die außerhalb dieses Bereichs liegen, sind an anderer Stelle beschrieben.

Die Autoren empfehlen, für den Aufenthalt in Athen mindestens 3 Tage einzuplanen. Für diese drei Tage haben sie ein kleines Programm (ab Seite 10) ausgearbeitet, das ich ganz gut finde. Zwei Stadtspaziergänge durch das alte und das moderne Athen lassen keine Wünsche übrig.

Die antike Stadt im City Trip Athen

Die Darstellung der antiken Bereiche in diesem Buch ist rundweg gelungen.

Der Einstieg in das antike Athen beginnt mit der Akropolis. Sie ist weltweit das bekannteste Bauwerk von Athen, und sie ist in der Stadt ja nicht zu übersehen. Bei meinem ersten Besuch in Athen – das war 1990 – war die Akropolis auch mein erstes Ziel. Ich denke, hier werden die Autoren dem Bedarf vieler Leser gerecht. Sehr gut finde ich die Karte des Geländes (Seite 16/17), die eine gute Orientierung über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowohl auf dem Burgberg als auch im Gelände darunter ermöglicht. Die Informationen zum Eintritt in die Akropolis (Seite 18) sind richtig. Dass man inzwischen einen Zeitslot für den Besuch der Akropolis buchen muss, steht nicht im Führer. Die Autoren können dafür nichts, diese „Neuerung“ ist erst nach Erscheinen des City Trip Athen eingeführt worden. Die Beschreibung der einzelnen Sehenswürdigkeiten lässt keine Wünsche übrig. Es ist nicht zu viel, aber alles wichtige ist drin.

Die Beschreibungen des Akropolis-Museums, des Olympieion, Pnyx, Areopag und anderer Sehenswürdigkeiten in diesem Bereich sind ebenfalls gut gelungen. Man merkt den beiden Autoren ihre Liebe zur Archäologie an und ihre Begeisterung für die Herausforderung, Themen der Antike einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Athen erleben, verstehen und die praktischen Aspekte eines Besuchs

Die anderen Abschnitte des Buchs halten durchweg, was der Abschnitt Athen entdecken schon erahnen lässt.

Ab Seite 65 behandelt der City Trip Athen alle Themen, die er unter Athen erleben subsumiert.

Eingangs kommen die Autoren auf die Eintrittspreise zu sprechen. Die sind in den Museen zwar meist moderat (um die 5 Euro mit Ausnahme des Akropolis-Museums), aber auch das summiert sich wenn man mehrere Museen besichtigt. Richtig Geld sparen kann man mit dem Kombi-Ticket für die großen archäologischen Sehenswürdigkeiten von Athen. Der Einstieg in das Thema ist mit diesem wertvollen Praxistipp schon mal sehr gelungen.

Dann empfiehlt der City Trip Athen 21 Museen, aus denen man eine Auswahl treffen kann. Klar ist, dass die meisten Touristen keine 21 Museen besichtigen werden, wenn sie in der Stadt sind. In der Stadt gibt es – soweit ich es weiß – ungefähr 300 Museen. Es ist klar, dass in einem Reiseführer eine Auswahl getroffen werden muss. Hier hätte ich nur einen Wunsch für die nächste Auflage: Nehmt doch das neue Museum des Philhellenismus mit in die Empfehlungen auf. Es ist der internationalen Seite des griechischen Freiheitskampfs gewidmet. Über die Philhellenen kannte ich bislang nur einen kleinen Saal im Nationalen Historischen Museum.

Zu den einzelnen Museen gibt es im Buch nur sehr knappe, aber ausreichende Informationen. Bei allen Einträgen ist ein Link angegeben, so dass man im Internet leicht weiter kommt. Das finde ich prima und zeitgemäß.

Erkundet das Athen von heute

Wer das heutige Athen erkunden möchte, ist mit dem City Trip Athen ebenfalls gut bedient. Mir sind in Athen schon die vielen mehr oder weniger gelungenen Graffitis an einigen Häusern aufgefallen. Einige dieser „Fassadenmalereien“ sind echt toll und ein Hingucker. Wer sich für Street Art interessiert, wird über die Tipps auf Seite 69 sehr glücklich sein. Einige Street Art Künstler werden sogar vorgestellt.

In einem Reiseführer dürfen Tipps zu Restaurants nicht fehlen. In Athen gibt es viele leckere Restaurants, aber leider auch einige Buden die man eher nicht braucht. Die Tipps ab Seite 71 sollten jedem, der nicht selbst in den einschlägigen Bewertungsportalen recherchieren möchte, zu einer guten Mahlzeit verhelfen. Zu den Lokalen (ab Seite 73) steht jeweils, was einen dort erwartet. Die allermeisten von ihnen kenne ich nicht – werde das aber bei meiner nächsten Reise nach Athen ändern.

Das Portrait der Stadt (ab Seite 95) empfehle ich jedem zur Lektüre zur Vorbereitung der Reise. Du erfährst hier viel über den Charakter von Athen, seine Geschichte und darüber, wie die Menschen in Athen ticken. Wichtig finde ich den Hinweis, dass Athen keine barrierefreie Stadt ist (Seite 110). Ausnahmen wie die Akropolis (mit einem Aufzug) und das Akropolis-Museum bestätigen die Regel, dass die öffentliche Infrastruktur sehr marode ist. Das bemerkt man schon wenn man über die Straßen geht. Leider ist selbst die Metro nicht für Rollstuhlfahrer optimiert, aber sie können sie zumindest grundsätzlich benutzen.

In diesem Zusammenhang bietet der Reiseführer auch Informationen, von denen man hofft, sie nie zu benötigen. Das betrifft vor allem die medizinische Versorgung. Die Empfehlung, eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen, kommt sehr deutlich und ist völlig richtig. Wer absehen kann, dass er medizinische Hilfe benötigt (z.B. Dialysepatienten oder andere chronisch kranke Menschen), sollte sich im Vorfeld über das Internet über die Behandlungsmöglichkeiten erkundigen. Für die Suche nach einem Arzt findest Du auf Seite 115 die wichtigsten Informationen.

Die für Dich richtige Unterkunft in Athen

Schließlich geben die Autoren auch gute Tipps für die Suche nach der für Dich richtigen Unterkunft. Sie empfehlen Hotels und Unterkünfte aller Kategorien, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Mein Tipp ist, dass Du Dir vor der Buchung noch aktuelle Bewertungen von Gästen im Internet anschaust. Die Erfahrungen der Besucher der letzten Wochen sollten den Ausschlag dazu geben, ob Du Dich für ein Hotel entscheidest oder nicht.

Die Autoren gehen allerdings nicht auf Ferienwohnungen ein, die man über die einschlägigen Portale in Athen buchen kann und mit denen ich persönlich auch gute Erfahrungen gemacht habe. Das finde ich schade und wäre noch ein Wunsch von mir für die nächste Auflage.

Ein Bonbon im Internet

Der Verlag bietet den Lesern noch eine kleine Zugabe im Internet an. Auf der Verlagshomepage bekommt man alle Ziele auf einer Karte angezeigt, es gibt einen kleinen Audio-Trainer und Updates zum Buch. Dieser digitale Zusatz – den auch Leute lesen können, die das Buch nicht gekauft haben – ergänzt das Buch und rundet den sehr guten Eindruck ab, den ich von ihm habe.

Über Margit Brinke und Peter Kränzle

Dieser Reiseführer stammt von Margit Brinke und Peter Kränzle. Beide sind promovierte Archäologen und kennen Athen seit den 1980er Jahren. Seit Mitte der 1990er Jahre sind sie als freiberufliche Autoren tätig, aus ihrer Feder stammt rund ein Dutzend Stadtführer zu Zielen in Europa und Nordamerika. Sie betreiben auch den Reiseblog Traveling Tramps.

Rolands Meinung zum City Trip Athen

Ich habe diesen Reiseführer zu meinem letzten Geburtstag von einem lieben Menschen geschenkt bekommen. Was soll ich sagen? Je mehr ich in ihm lese, um so begeisterter bin ich von diesen Geschenk.

Mit dem City Trip Athen bist Du für einen Besuch in der griechischen Hauptstadt bestens ausgerüstet. Er ist für kulturbeflissene Reisende ein prima Guide, um schöne und interessante Tage in der Stadt verleben zu können.

Ich finde diesen Reiseführer toll und empfehle ihn den Lesern des Hellas Blog guten Gewissens.

Wo kann ich den City Trip Athen kaufen?

Du bekommst den City Trip Athen in jeder Buchhandlung und auch im Online-Handel. Er ist als Taschenbuch und als E-Book für den Kindle erhältlich.

Wer von Euch das Buch kaufen möchte, braucht dafür diese Informationen:

• City Trip Athen
• 4. Auflage (2023)
• von Margit Brinke und Peter Kränzle
• erschienen: 20. April 2023
• ISBN: 978-3831736744
• Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
• Preis: 15,95 Euro (Taschenbuch) bzw. 12,99 Euro (Kindle)
• 144 Seiten

Mit diesem Reiseführer hast Du einen guten und soliden Begleiter für Deinen Trip nach Athen.