Griechenland

Oia

Oia gilt als der place to be auf Santorin. Was dem einen als Idyll für Postkartenfotos erscheint, ist für den anderen eine überteuerte und überlaufene Shoppingmall.

Oia auf Santorin
Oia auf Santorin

Oia… der Ort und sein Name

Der Ort liegt an der Westseite der Insel. Oia hat etwa 1.000 Einwohner und ist mit den benachbarten Orten Finikia und Perivolos zusammengewachsen.

Ausgesprochen wird der Ortsname Ia. Das klingt wie I-JA. Auf Griechisch lautet der Name Οία. Im heutigen Griechisch spricht man „O“ nicht mit, „OI“ wird als „I“ ausgesprochen.

Egal wie Du den Ortsnamen aussprichst. Mit der Kykladen-Architektur und dem wunderbaren Blick auf das Meer ist Oia ein ganz toller Hingucker, in jeder Hinsicht!

Ich mag Oia. Nicht umsonst habe ich ein dort entstandenes Foto als Design-Element für den Hellas Blog gewählt.

Sehenswürdigkeiten in Oia

Wer die Architektur der Kykladen mag, kommt in Oia voll auf seine Kosten.

Kirche Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis
Kirche in Oia

Weiße Häuser, blaue Fensterläden und Türen, viele Kirchen und Kapellen mit den typischen Türmen, verwinkelte Gassen… Oia bietet alles, was das Herz begehrt. Apropos Gassen: Sie sind nur so breit angelegt, dass Maultiere gut mit ihrer Last hindurchgeführt werden konnten. An den Autoverkehr der heutigen Zeit hat man nicht gedacht, als die Häuser des Ortskerns gebaut wurden. In den umliegenden Ortsteilen sieht das zum Teil natürlich anders aus. Sehr schön anzuschauen sind auch die Kapitänshäuser des Ortes, die oft nicht in weiß/blau gehalten sind, sondern in Pastellfarben gestrichen.

Kapitänshaus in Oia
Kapitänshaus in Oia

Am äußersten Ortsrand von Oia liegt die Ruine eines Kastells, der Burg Londsa. Die Griechen nennen sie die Burg Oias (Κάστρο Οίας). Das ist ein sehr schöner Aussichtspunkt, der rund um die Uhr zugänglich ist.

Ein ganz wichtiger Punkt sind natürlich die vielen Kirchen des Ortes. Auf dem Foto zu diesem Beitrag siehst Du die Kirche Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis (Ναός Παναγίας Ακαθίστου Ύμνου), die ganz zentral an einem Platz liegt und die Du nicht übersehen kannst. Sehr schön ist auch die Kirche Agios Georgios, über die Du mehr im verlinkten Beitrag erfährst.

Sonnenuntergang bei Oia
Sonnenuntergang bei Oia

Der Sonnenuntergang

Als Hauptsehenswürdigkeit gilt von Oia gilt. der Sonnenuntergang. Ganz im Westen haben sich viele Restaurants darauf eingestellt. Du musst schon rechtzeitig reservieren und darauf achten, dass Du auch einen guten Tisch bekommst. Natürlich zahlst Du hier die Lage mit, und das nicht zu knapp. Ich habe das schon mitgemacht und mich gewundert, dass die begeisterten Touristen sogar applaudiert haben, nachdem die Sonne hinter dem Horizont (scheinbar) im Meer versunken ist. Vielleicht sollte man sich den Spaß zumindest einmal im Leben gönnen. Mein Favorit für den Sonnenuntergang auf Santorin ist übrigens der Leuchtturm bei Akrotiri. Dort kannst Du das Spektakel genau so gut sehen, nur gibt es dort keine Wirte die auf Deine Kosten ihren Reibach machen.

Shop in Oia: Mezzo Souvenier
Shop in Oia: Mezzo Souvenier

Definitiv sehenswert sind die vielen Läden mit den üblichen Souvenirs. Hier gibt es auch Kunstgewerbe und vieles, was lokale Künstler herstellen.

Das ist ähnlich wie bei den vergleichbaren Geschäften in Fira. Man kann aber nicht sagen, dass man überall die selben Sachen bekommt. Ja, beim normalen Tourismus-Nepp gibt es in allen Läden ein irgendwie gleichförmiges Grundrauschen. Aber jeder dieser Läden hat seine eigene Note, Waren die es woanders nicht gibt oder einfach nur nette Verkäuferinnen. Gerade bei Kleidung kann man hier den einen oder anderen guten Griff tätigen.

Achtung bei den Preisen: Man merkt, dass die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe bereit sind, in Oia viel Geld auszugeben.

Museen

Es gibt ein Marine-Museum, das in der Nähe des Rathauses liegt. Es ist außer Di an jedem Tag von 10-14 Uhr und von 17-20 Uhr geöffnet. Hier erfährst Du viel über die nautische Tradition des Ortes. Du siehst nicht nur nautische Geräte oder Schiffsmodelle. Sie haben sogar echte Gallionsfiguren. Bitte erkundige Dich zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen auf der Webseite des Marine-Museums. Das Museum ist auch auf Facebook vertreten.

Die Häfen von Oia

Der Ort hat zwei Häfen. Den kleineren Hafen Armeni erreichst Du nur über eine Treppe. Hier gibt es immerhin einen kleinen Strand.

Der Hafen von Ammoudi ist größer. Hier geht zum Beispiel auch eine Fähre nach Thirasia. Hier gibt es sehr nette Tavernen, Du kannst direkt am Wasser sitzen.

Die Insel des Heiligen Nikolaus

Direkt vor Oia liegt eine der kleinen Inseln des Santorini-Atolls, die des Heiligen Nikolaus. Ihren Namen hat sie von einer kleinen, Nikolaus geweihten Kapelle.

Eine Minute im Jahr 1956

Wenn Du genau hinsiehst, dann erkennst Du immer noch Spuren des Erdbebens von 1956. Morgens um 5.30 Uhr maßen die Seismographen eine Erschütterung von 7,8 auf der Richterskala. Eine Minute genügte, und etwa 40 Prozent aller Häuser auf Santorin waren zerstört. Oia war schwer getroffen, andere Orte auch. Bei den Nachbeben sind viele am Rand gebaute Häuser ins Meer gestürzt, die Ruinen wurden bislang noch nicht alle wieder aufgebaut. Viele Einwohner verließen die Insel und suchten ihr Glück irgendwo anders. Die heutige Schönheit des Ortes darf nicht vergessen machen, dass es hier einst ganz anders ausgesehen hat.

Quellen, verwendete Literatur

Ich war selbst mehrfach in Oia und habe vor Ort recherchiert. Meine Quellen im Internet habe ich verlinkt.

Weiter habe ich verwendet:

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

2 Gedanken zu „Oia

  • G. Stier, Überlingen, Bodensee

    Wussten Sie, dass es ein griechisches Indien gab, das von Alexander ausging und einige hundert Jahre dauerte. Die Nachfolger , Kuschaner, hatten die griechische Schrift übernommen und diese Kuschaner wurden später ca. 250 nChr vom Hunnensturm überrannt..

    Antwort
    • Vielen Dank für den Hinweis. Ja, dass die griechische Kultur bis Indien ausstrahlte und dass Alexander bis dort hin kam, war mir bekannt. Aber es gab schon in der Bronzezeit Verbindungen bis Indien. Im Hellas Blog können Sie im Beitrag zu den Affen von Akrotiri darüber lesen.

      Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner