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Antike Sehenswürdigkeiten in Athen

In Athen gibt es unendlich viele antike Sehenswürdigkeiten. Mit einem Kombiticket kannst Du bis Ende März die wichtigsten Highlights aus der Antike besuchen. Einige sind auch in der Stadt frei zugänglich. Leider wird das Kombiticket ab 1. Apri 2024 abgeschafft.

Akropolis mit Parthenon

Die Akropolis ist das weltberühmte Wahrzeichen von Athen. Gekrönt vom Parthenon ist sie aus den meisten Vierteln der Stadt zu sehen. Du kannst Athen nicht besuchen, ohne zumindest einen Blick auf die Akropolis geworfen zu haben.

Die Akropolis in Athen
Die Akropolis

156 Meter über der Stadt thront sie auf dem Burgberg. Ich habe das Gefühl, dass die Akropolis genau weiß, dass sie etwas Besonderes ist. Und das zeigt sie auch gerne. Nicht umsonst ist sie Weltkulturerbe der UNESCO. Und ich glaube, es gibt kein Gebäude in Griechenland, das auf der Welt berühmter wäre als die Akropolis von Athen.

Das Erechtheion
Das Erechtheion

Der wohl bekannteste Bau auf der Akropolis ist der Parthenon (παρθενών). Das Wort bedeutet wörtlich übersetzt Jungfrauengemacht. Der Parthenon war in der Antike der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athene.

Und wenn Du schon einmal hier bist, dann solltest Du sie Dir nicht nur von unten ansehen. Du musst sie besuchen. Die Akropolis ist das ganze Jahr geöffnet. Das Ticket bekommst Du an den Schaltern unten. Ich empfehle Dir, gleich das Kombiticket zu kaufen, das für alle wichtigen archäologischen Stätten gilt. Das spart Dir nicht nur erneutes Anstehen am Ticketschalter. Es ist auch günstiger als der Einzelkauf der Eintrittskarten, selbst wenn Du einige dieser Stätten nicht besuchen solltest.

Definitiv steht die Akropolis auf Platz 1 meiner 9 Highlights in Athen.

Der Bereich unterhalb der Akropolis

Auf die Akropolis musst Du zu Fuß hoch. Es gibt auch einen Fahrstuhl, der insbesondere für Menschen mit Behinderungen gedacht ist. Mit dem Kombiticket kannst Du auch die unterhalb der Akropolis liegenden antiken Sehenswürdigkeiten anschauen, zum Beispiel das Dionysos-Theater.

Das Olympieion

Den Tempel des Olympischen Zeus nennt man auch das Olympieion. Von einem der größten Tempel der griechischen Antike steht leider nicht mehr allzu viel. Aber was man sieht, beeindruckt sehr. Definitiv gehört er zu den 9 Highlights in Athen, die Du gesehen haben musst.

Das Olympieion in Athen
Das Olympieion in Athen

Du kannst das Olympieion nicht übersehen, wenn Du in Athen bist. Von der Akropolis aus ist es nicht zu sehen. Gehst Du am Gelände entlang, siehst Du das Meiste. Ich empfehle Dir, auf jeden Fall auf das Tempelgelände zu gehen. Mit dem Sammelticket für die wichtigsten archäologischen Sehenswürdigkeiten bist Du drin.

In der Antike war das Olympieion DER Zeus-Tempel schlechthin. Begonnen wurde der Bau bereits im 2. Jahrhundert vor Christus. Vollendet allerdings hat den Bau allerdings erst der römische Kaiser Hadrian, das war um 131/32 nach Christus. Wir sprechen hier also von gut 3 Jahrhunderten, die man für die Vollendung des Tempels benötigt hat.

Heute steht nur noch eine Ecke des Tempels. Etwas weiter in Richtung der Akropolis stehen noch zwei Säulen, eine weitere Säule ist durch ein Erdbeben umgefallen und blieb an Ort und Stelle liegen.

Zum archäologischen Gelände gehören nicht nur die spektakulären Ruinen des Tempels. Vom Eingang des Tempelbereichs aus gesehen rechts liegen die Ruinen anderer Bauten, unter anderem die eines römischen Bades.

Die Bibliothek des Hadrian

Kaiser Hadrian hat in Athen eine umfangreiche Bautätigkeit entwickelt, die der Stadt zu vielen repräsentativen Bauten verholfen hat. Eine davon ist eine große Bibliothek.

Das Gelände der Bibliothek enthält nicht nur deren Überreste. Einmal gibt es die Ruinen einer christlichen Kirche. Und zum anderen kannst Du ein Mini-Museum sehen.

Römische Agora

Gleich hinter der Bibliothek des Hadrian liegt der in römischer Zeit erbaute Marktplatz der Stadt. Das markanteste antike Bauwerk ist der Turm der Winde. Von anderen Bauwerken sind nur noch die Ruinen zu sehen. Vollständig erhalten ist das Gebäude der Fethije-Moschee, das jedoch aus der frühen Neuzeit stammt.

Die griechische Agora

In der Antike war die Agora (ἀγορά) der zentrale Ort des politischen und gesellschaftlichen Lebens in Athen. Hier kamen die Menschen zusammen, sie trieben Handel, trafen politische Entscheidungen und feierten bedeutsame Feste.

Die Griechische Agora von der Akropolis aus gesehen
Die Griechische Agora von der Akropolis aus gesehen

Die alte Agora nennen wir heute die griechische Agora. Sie war bereits mit Leben erfüllt, als Athen noch eine stolze und unabhängige Stadt war. Es gibt in Athen noch einen jüngeren, ähnlichen Ort, der während der Zeit der römischen Herrschaft über die Stadt erbaut wurde. Das ist die römische Agora.

Die griechische Agora hat eine weit über Griechenland hinausgehende Bedeutung. Hier entstand das Prinzip der Demokratie, um über das Schicksal der Stadt und vor allem lauter alltägliche Fragen der Politik zu entscheiden.

Drei Bauten stehen heute noch mehr oder weniger vollständig. Aus der Antike ist der Tempel des Hephaistos erhalten und aus dem Mittelalter die Apostelkirche. Die Stoa des Attalos haben amerikanische Wissenschaftler in den 1950er Jahren wieder aufgebaut, heute enthält sie das Museum der griechischen Agora.

Für mich ist die griechische Agora nach der Akropolis die interessanteste antike Sehenswürdigkeit in Athen.

Kerameikos

Im Stadtviertel Kerameikos wohnten in der Antike die Töpfer. Daher stammt unser Wort Keramik. Aus der Antike erhalten sind der Friedhof sowie die Reste der Stadtmauer und einige Ruinen. Das Gelände des Kerameikos finde ich sehr entspannend, für mich ist sie die schönste antike Sehenswürdigkeit in Athen.

Das Lykeion des Aristoteles

Der Name einer Philosophenschule im antiken Athen war Gymnasium. Eines die drei ältesten Gymnasia ist das 335 v. Chr. am Lykeion gegründete Schule des Aristoteles. Der Name Lykeion bezieht sich auf einen heiligen Hain, der dem Apollon Lykeios geweiht war. Aristoteles gründete seine eigene Schule, die aber zunächst noch keine feste Institution war. Sein Schüler Theophrastos schuf die Institution, die noch lange Bestand haben sollte. Die Überreste sind bei Bauarbeiten gefunden und identifiziert worden. Das Lykeion des Aristoteles liegt an der Rigillis 11 in Athen, die nächst gelegene Metro Station ist die am Syntagma Platz.

Mehr antike Sehenswürdigkeiten

Im Grunde genommen gibt es überall in Athen Sehenswürdigkeiten, die aus der Antike stammen. Ich habe einige davon zusammengestellt.

Highlight der Plaka: Das Lysiskrates-Denkmal

Das Lysikratesdenkmal in der Plaka von Athen
Das Lysikratesdenkmal in der Plaka von Athen

Ein bedeutendes Denkmal in der Plaka ist das Lysikratesdenkmal. Es erinnert nicht an einen militärischen Sieg oder politischen Erfolg über irgendwelche anderen Städte. Lysikrates gelang ein viel bedeutenderer Sieg.

Zu Ehren des Dionysos fand in der Antike jedes Jahr ein kultureller Wettstreit statt. Diese Ereignisse hießen Dionysien (Διονύσια) und hatten eine hohe religiöse und gesellschaftliche Bedeutung. Die Feierlichkeiten zogen sich über 5 Tage hin, hatten aber auch ein Vorprogramm. Ein Programmpunkt waren verschiedene Aufführungen. Komödien und Tragödien hatten ihren festen Platz.

Lysikrates gewann mit dem Auftritt eines Knabenchors um 335/334 v. Chr. den ersten Preis, einen Dreifuß der vermutlich aus Bronze war.

Damals war es üblich, dass die Sieger in diesem Teil der Stadt für ihre Siegespreise ein Denkmal errichten ließen, in dem der Preis verwahrt wurde. Lysikrates Denkmal hat die Zeiten überdauert und steht heute noch auf einem kleinen Platz in der Plaka.

Den findest Du auch sehr leicht. Das griechische Wort für Dreifuß ist Tripod. Die Siegestrophäen sind entlang der Tripoden (Τριπόδων) gezeigt worden, die in der Antike eine der prachtvollsten Straßen in Athen gewesen sein soll.

Die Odos Tripodon gibt es noch heute. Sie ist vermutlich eine der ältesten durchgehend genutzten Straßen in einer Stadt überhaupt.

Weitere antike Sehenswürdigkeiten in Athen

Es gibt noch eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten, die Du Dir anschauen kannst ohne dafür Eintritt zahen zu müssen.

Diese Aufzählung der antiken Sehenswürdigkeiten von Athen lässt sich noch fortführen. Letzten Endes liegt es an Dir, dass Du losziehst und das antike Athen erkundest. Viel Spaß dabei!

Roland Richter

geboren 1969 in Hannover, Jurist und Griechenland-Fan

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